Kuhglocken-Gegnerin Holten träumt vom Bundeshaus
AARAU. Tierschützerin Nancy Holten will mit den Grünen die Politik aufmischen. Sie will bald für ein Amt kandidieren.
Den Schweizer Pass hat sie zwar noch nicht, doch bereits jetzt drängt Nancy Holten in die Politik. Sie ist den Grünen beigetreten, nachdem die Aargauer Regierung kürzlich die Einbürgerung gutgeheissen hat: «Ich wollte ja auch Schweizerin werden, damit ich mich politisch engagieren kann», sagt die aus den Niederlanden stammende Holten.
Die 43-Jährige, die mit ihrem Kampf gegen Kuhglocken für Schlagzeilen sorgte, hat hohe Ziele: «Die Grossratswahlen im Aargau sind ein Thema. Ich kann mir aber auch vorstellen, schon bei den nationalen Wahlen 2019 anzutreten.» Sie werde mit ihrer Partei die Möglichkeiten besprechen. Bei den Grünen habe sie sich sofort pudelwohl gefühlt. In der Politik will sie sich für das Tierwohl einsetzen und vegane Ernährung propagieren – und der SVP Paroli bieten: «Mit meiner Eloquenz werde ich sicher nicht klein beigeben.»
Der Aargauer SVP-Nationalrat Maximilian Reimann glaubt, dass die Tierschützerin Chancen hat, in den Grossen Rat einzuziehen. Zu Tele M1 sagt er aber: «Wenn Frau Holten auf ihren kuriosen politischen Vorstellungen beharrt, wird sie eine Einzelmaske ohne jegliche Durchschlagskraft sein und bleiben.»
Grünen-Nationalrat Jonas Fricker sagt, es sei schön, dass sich Holten engagiere. Die Aufnahme der polarisierenden Tierschützerin sei kein Risiko. «Die Grünen sind eine Partei der Vielfalt.» Dass sie über Nacht zur Identifikationsfigur der Grünen werde, sei aber unwahrscheinlich.