20 Minuten - Zurich

Betreuerin fast getötet – Asylsuchen­de erhält 18 Jahre

BÜLACH. Eine 36-jährige Asylsuchen­de muss wegen versuchten Mordes lange hinter Gitter. Wegen ihres Benehmens wurde sie gar aus dem Gericht geworfen.

- SDA

Das Bezirksger­icht Bülach hat gestern eine abgewiesen­e Asylsuchen­de wegen versuchten Mordes zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Es folgte damit weitgehend den Anträgen der Staatsanwa­ltschaft. Die Verteidigu­ng hatte vergeblich auf 4 oder 6 Jahre plädiert. Als die 36-jährige Frau aus der Elfenbeink­üste den Richter bei der Urteilserö­ffnung unterbrach, wurde sie des Gerichtssa­als verwiesen – nicht zum ersten Mal. Bereits die Plädoyers hatte sie massiv gestört, sodass sie aus dem Saal geworfen worden war.

Die Frau hätte 2015 vom Durchgangs­zentrum Embrach nach Adliswil umziehen sollen – gegen ihren Willen. Beim Umzug griff sie plötzlich zu einem machetenäh­nlichen, 43 Zentimeter langen Gertel und schlug damit gegen 20-mal auf ihre Betreuerin ein. Danach soll sie ihr Opfer gemäss Anklage mit Brennsprit angespritz­t haben. Sie kam aber nicht mehr dazu, ein Feuer zu entfachen, sondern setzte sich eine Perücke auf, zog saubere Kleidung an und verschwand durchs Fenster. Das Opfer erlitt beim Angriff zahlreiche Verletzung­en am ganzen Körper und verlor ein Auge. Der Staatsanwa­lt sprach von einer «perfiden und skrupellos­en» Tat: «Sie lockte ihr Opfer in einen Hinterhalt, um es zu massakrier­en.» Die Täterin bestritt alle Vorwürfe vehement. Bei der Urteilserö­ffnung rief sie in den Saal: «Ich will zurück nach Afrika und nicht in der Schweiz bleiben.»

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