In diesem Garten sollen bald 100 Bienenarten leben
ZÜRICH. Die Wildbiene steht im Schatten der Honigbiene. Kleine Oasen in der Stadt sollen den bedrohten Arten ein Zuhause bieten.
Noch ist es ruhig im Wildbienenparadies. Aber bald soll es hier blühen und summen. 80 bis 100 verschiedene Wildbienenarten sollen in der neu geschaffenen Oase bei der Haldenegg mitten in der Stadt Zürich ein neues Zuhause finden. «Wir haben auf über 600 Quadratmetern ein kleines Paradies für die einheimischen Wildbienen geschaffen», sagt Claudio Sedivy, Geschäftsführer von Wildbiene + Partner. Was viele nicht wissen: In der Schweiz gibt es mehr als 600 verschiedene Wildbienenarten – nicht zu verwechseln mit Honigbienen.
«Honigbienen leben in einem Staat, die meisten Wildbienenarten hingegen solitär.» Zudem seien Wildbienen absolut harmlos und «stechen auch nicht». Wegen der Ausdehnung von Siedlungsräumen und der immer intensiver geführ ten Landwirtschaft stünden Wildbienen aber unter Druck, so Sedivy. «Ihre Lebensräume verschwinden zunehmend und ihre Habitate werden zerstört. Die Hälfte der Wildbienen ist bedroht.» Um den bedrohten Arten ein Zuhause zu geben, werden diese Wildbienenparadiese gebaut – die Haldenegg ist bereits das vierte in Zürich. Schweizweit gibt es elf.
Beim Bau muss jedoch einiges beachtet werden: «Die zahlreichen Wildbienenarten haben verschiedene Ansprüche an ihre Umgebung», so Sedivy. Es brauche verschiedene einheimische Wildpflanzen und Nistplätze wie morsches Holz und sandigen Boden. Für die faulen Bienen stehe auch ein Wildbienenhäuschen bereit.