20 Minuten - Zurich

Liebe ist ... gegenseiti­ges Verzeihen

Aufwühlend­es Schweizer Beziehungs­drama um eine HIV-Inifiziert­e im hohen Alter.

- MOHAN MANI

Während der Vorbereitu­ngen für ihren 35. Hochzeitst­ag erfährt Meredith (Barbara Auer), dass sie HIV-positiv ist. Als Überträger kommt nur ihr Mann André (Robert HungerBühl­er) infrage. Als sie herausfind­et, dass er sie mit Prostituie­rten hintergeht, konfrontie­rt sie ihn mit der Diagnose. Nach heftigem Streit beschliess­t das Paar, die Verwerfung­en und die Krankheit gemeinsam zu bewältigen. Meredith weiss, dass eine gemeinsame Zukunft nur möglich ist, wenn sie André restlos verzeiht. Doch wie viel Verletzung hält die wahre Liebe aus?

«Warum ich?», fragt Meredith an einer Stelle den Facharzt Dr. André Seidenberg, der sich im Film gleich selbst spielt. Die Regisseuri­n Christine Repond hat sich bei ihm fachliche Unterstütz­ung geholt, wobei sich ihr Drehbuch durch eine Menschlich­keit, aber auch erzähleris­che Knappheit auszeichne­t, wie man sie im hiesigen Filmschaff­en viel zu selten findet. Mit ausdruckss­tarken Bildern bringt sie ihr Tabuthema auf den Punkt und führt das Duo Auer/Hunger-Bühler zu schauspiel­erischer Bestleistu­ng. Chapeau.

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Meredith (Barbara Auer) und ihr Mann André (Robert Hunger-Bühler) stecken in einer Beziehungs­krise.

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