Nati-Captain Lichtsteiner ist nicht ganz hundert
LUGANO. Nati-Captain Stephan Lichtsteiner könnte heute im Test gegen Japan ein spezielles Jubiläum feiern.
«Wir ham’ noch lange nicht genug» heisst ein Album der deutschen Rockband Böhse Onkelz. «Ich habe noch lange nicht genug», passt auch zu Stephan Lichtsteiner. Mit 34 Jahren stellt sich der erfolgreichste Fussballer, den die Schweiz je hatte, noch einmal einer neuen Herausforderung. Nach 14 Titeln in sieben Jahren in Italien macht er sich in die zurzeit attraktivste Liga der Welt auf. Der Rechtsverteidiger wechselt zu Arsenal. Dabei gab es nicht viele, die Lichtsteiner eine glanzvolle Karriere zugetraut hätten. Sein Selbstbewusstsein auf und die Zurückhaltung neben dem Platz führten oft zu Irritationen. Unbeirrt von öffentlichen Meinungen arbeitete der Luzerner hart und ging seinen Weg. Auch diesmal. «Ich muss noch einmal aus der Komfortzone raus und etwas Ultimatives erleben, etwas riskieren, den Kitzel spüren», sagt Lichtsteiner. «Als 34Jähriger ist man schon zu alt, bevor überhaupt angepfiffen wird. Es geht immer wieder darum, das Limit zu suchen. Bei Juve war ich ein Topspieler, eine Legende. Das ist nun anders. Die Erwartungshaltung ist gross, wenn ein 100facher Nationalspieler kommt, der so viele Titel geholt hat. Genau diese Herausforderung brauche ich.»
Aber der Verteidiger ist nicht ganz hundert. Noch nicht. Dieses Jubiläum des NatiCaptains steht noch aus. Der 99fache Internationale könnte heute gegen Japan die 100 vollmachen – als erst vierter Schweizer in der SFVGeschichte. Vor ihm erreichten das nur Heinz Hermann (118), Alain Geiger (112) und Stéphane Chapuisat (103).