4.-Liga-Spiel artet in Gewaltexzess aus
VERSOIX. Spieler zweier Viertligateams gingen aufeinander los. Nun müssen sie mit harten Strafen rechnen.
Kick ins Gesicht, Schläge und Stösse: So endete der Final der Genfer Meisterschaft der vierten Liga zwischen dem FC Versoix 2 und dem FC Kosova GE 2 am Sonntag in Versoix GE. Kurz vor Schluss gingen die beiden Teams aufeinander los, die Polizei musste eingreifen.
Dem Streit sei vorausgegangen, dass ein Versoix-Spieler als «Neger» bezeichnet worden sei, so Simon Pidancet, Präsident des FC Versoix. Der betroffene Spieler habe mit einer Kopfnuss geantwortet. Plötzlich sei «eine weisse Welle (Farbe des FC Kosova, Anm. d. Red.) von der Bank aufs Spielfeld gerollt». Mehrere Männer hätten sich auf den Spieler afrikanischer Herkunft gestürzt und ihn mit einer Krücke geschlagen. Der Spieler musste mit fünf gebrochenen Rippen und einer durchlöcherten Lunge ins Spital. Ein anderer VersoixSpieler verlor auf dem Feld das Bewusstsein. Er erlitt einen Bruch der Augenhöhle. Pidancet hofft, dass die Schläger hart bestraft werden. «Sie sollen lebenslang vom Fussball suspendiert werden.»
Auch Selajdin Salihu, Präsident des FC Kosova GE, ist erschüttert. Er bestätigt den Ablauf, glaubt jedoch nicht, dass eine rassistische Äusserung gemacht worden ist. Pascal Chobaz, Präsident des Genfer Fussballverbands, hat die Bilder der Szene gesehen. «Wir haben selten ein solches Mass an Gewalt erlebt. Der Spieler am Boden wurde fast gelyncht.»
Der FC Versoix 2 und der FC Kosova GE 2 gaben gestern eine gemeinsame Erklärung ab. Sie «verurteilen die unkontrollierten Ausbrüche von einem Dutzend Spielern und Anhängern, die andere Spieler ernsthaft angegriffen haben, aufs Schärfste». Man erwarte «harte Sanktionen von den Behörden gegenüber den Schuldigen».