Zug wegen Kleinkind ohne Eltern evakuiert
ZÜRICH. Der IC 710 konnte gestern nicht wie geplant in Richtung Genf losfahren. An Bord war ein Kind im Kinderwagen ohne Begleitung.
Für die Mutter muss es der Horror gewesen sein: Am Flughafen Zürich wollte sie gestern Morgen mit ihrem Kind im Kinderwagen in den Zug ein- oder aussteigen. Jedenfalls blieb der Wagen samt Nachwuchs im Intercity 710 drin – ohne seine Mutter.
Die SBB teilt mit, dass in diesem Zug ein Kleinkind allein unterwegs gewesen war. Der Zug stand zur Abfahrt in Richtung Genf im Zürcher Hauptbahnhof bereit, als Mitarbeiter der SBB-Transportpolizei die Meldung erhielten. Wie SBBSprecher Oli Dischoe zu 20 Minuten sagt, suchten die Beamten den Intercity nach dem Kinderwagen ab. Da die Suche viel Zeit beansprucht habe, seien die Reisenden des Zuges auf den nachfolgenden Intercity Richtung Bern gebeten worden. Wie sich danach herausstellte, hatten in der Zwischenzeit Mitreisende den Kinderwagen zum Posten der Kantonspolizei am HB gebracht. Von dort aus konnte mit der Mutter Kontakt aufgenommen werden. Mittlerweile sind Mutter und Kind wieder vereint. Wegen der Suchaktion mussten viele Passagiere Verspätungen in Kauf nehmen, wie ein Leser-Reporter berichtet, denn der spätere IC 08, Abfahrt 9.02 Uhr, habe aufgrund von Überlastung zunächst nicht losfahren können. «Erneut mussten Passagiere aussteigen», berichtet er. Laut SBB-Sprecher Dischoe war die Auslastung des Zuges unter anderem aufgrund der morgendlichen Hauptverkehrszeit besonders hoch.