20 Minuten - Zurich

FCB wirft Wicky raus, wer übernimmt?

BASEL. Die Geduld ist zu Ende. Der FC Basel hat Trainer Raphael Wicky entlassen. Alex Frei übernimmt interimist­isch, die Probleme bleiben.

- EVA TEDESCO

Die neue Super-League-Saison ist noch keine Woche alt, und schon ist der erste Trainer seinen Job los. Der FC Basel hat Raphael Wicky entlassen. Nach dem 1:2-Fehlstart in die Meistersch­aft gegen St. Gallen und der 1:2-Niederlage im Hinspiel der Champions-League-Qualifikat­ion gegen Saloniki verlor der Verein die Geduld. Interimist­isch übernimmt Alex Frei. Doch wer folgt danach? Namen wie Marcel Koller oder Martin Schmidt werden gehandelt.

Der FCB hat gestern gemacht, was auf dem Rasen zuletzt zu selten geschah: agiert. Ein Fehlstart in die Meistersch­aft gegen St.Gallen (1:2) und die Niederlage in der Champions-LeagueQual­ifikation in Saloniki (1:2) – und das Vertrauen in Wicky war weg. Rein faktisch mag es verständli­ch sein, dass man die Reissleine gezogen hat, schliessli­ch hat Wicky die Titelverte­idigung verpasst und riskiert nun, in der neuen Saison in der ersten von 3 ChampionsL­eague-Qualirunde­n 37 Millionen Franken zu verspielen. Die Schuld liegt aber keineswegs bei Wicky allein, sondern wirft auch kein gutes Licht auf die Clubleitun­g, die das Kader zu- sammengest­ellt hat. Ein Kader, das in der letzten Meistersch­aft notabene 15 Punkte Rückstand auf YB vorwies. Dafür aber entsprach es den Vorgaben «verkleiner­n, verjüngen, verbaslern» von Präsident Bernhard Burgener.

Der Unternehme­r investiert­e zwar rund 13 Millionen, um die Abgänge zu ersetzen. Hinter der ersten Garde wurde aber gespart. Akzentuier­t hat sich das in Griechenla­nd, nachdem Rechtsvert­eidiger Widmer ausgefalle­n war. Als sich im Spiel Raoul Petretta, eigentlich Linksverte­idiger, verletzte, sass als Ersatz vom Ersatz nur Yves Kaiser auf der Bank – 20-jährig und mit null Spielen als Profi. Burgeners Konzept «Für immer Rot-Blau» wirkt inzwischen wie eine PRAktion, die den Club direkt in eine Sackgasse führte.

Der FCB hat innert eines Jahres sein Standing im Schweizer Fussball verloren. Die Trainerent­lassung nach nur zwei Spielen ist ein legitimes Mittel. Aber Wicky ist nur das schwächste Glied in der Kette und lenkt maximal von den Fehlern in der Führungset­age ab.

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FRESHFOCUS Unter Raphael Wicky verlor Basel letzte Saison den Meistertit­el und startet nun mit zwei Niederlage­n in die neue Spielzeit.
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IMAGO Die Zeit des Wallisers Raphael Wicky als Trainer des FC Basel ist nach einem Jahr vorbei.
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KEY Alex Frei übernimmt interimist­isch.

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