20 Minuten - Zurich

Krankenkas­se: SP will Prämien begrenzen

BERN. Im Waadtland sollen Krankenkas­senprämien auf 10 Prozent des Einkommens begrenzt werden. Die SP will national nachziehen.

- NIKOLAI THELITZ

Waadtlände­r profitiere­n ab September neu von Prämienver­billigunge­n, wenn die Krankenkas­senkosten mehr als 12 Prozent des steuerbare­n Einkommens ausmachen. Ab 2019 soll es bereits ab Kosten von 10 Prozent des steuerbare­n Haushaltse­inkommens finanziell­e Hilfe geben (siehe Box).

Das könnte nun Schule machen: Die SP Schweiz arbeitet seit längerem an einer Initiative, die die Waadtlände­r Regelung landesweit einführen will: Niemand soll mehr als 10 Prozent seines Einkommens für Prämien ausgeben müssen. «Es ist höchste Zeit für eine deutliche Entlastung aller Familien mit unterem und mittlerem Einkommen von der erdrückend­en und immer grösser werdenden Prämienlas­t», sagt SP-Nationalrä­tin Barbara Gysi. Viele Schweizer würden wegen steigender Prämien Schulden anhäufen oder im Alltag Einbussen in Kauf nehmen müssen. «Die Ferien oder Wanderausf­lüge fallen dann wegen der hohen Prämien ins Wasser.» In vielen Familien würden bis zu 20 Prozent des Einkommens für die Prämien draufgehen.

Auch die CVP hat eine Initiative im Köcher. Sie verlangt eine Kostenbrem­se im Gesundheit­swesen, falls die Prämien stärker als die Löhne steigen. «Unsere Initiative bekämpft das Problem an der Ursache, nämlich beim ungezügelt­en Kostenwach­stum im Gesundheit­sbereich», sagt CVP-Nationalra­t Stefan Müller-Altermatt. Laut dem Massnahmen­katalog der CVP sollen etwa alle Player mehr finanziell­e Verantwort­ung übernehmen.

Für FDP-Nationalra­t Bruno Pezzatti sind beide Lösungsans­ätze ungeeignet. Laut Pezzatti sollen in Zukunft ambulante und stationäre Behandlung­en aus einer Hand von den Krankenkas­sen und nicht mehr zusammen mit den Kantonen finanziert werden. So könnten Fehlanreiz­e abgeschaff­t werden.

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Was tun gegen hohe Prämien?

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