20 Minuten - Zurich

Sind Champions-LeagueSpie­le im Free-TV am Ende?

ZÜRICH. Der Frust bei Fussballfa­ns ist gross, weil SRF den YB-Match nicht übertragen hat. Das sei aber erst der Anfang, sagt ein Experte.

- DANIEL KRÄHENBÜHL

Als die Young Boys am Dienstagab­end ihren ChampionsL­eague-Einzug im MaksimirSt­adion feierten, hatten viele Schweizer Fussballfa­ns das Nachsehen: Da sich die Swisscom-Tochter Teleclub die Übertragun­gsrechte für zahlreiche Champions-LeagueSpie­le exklusiv sicherte, zeigt SRF jeweils nur noch mittwochs ein Spiel live. Spielt YB also am Dienstag, guckt der SRF-Zuschauer in die Röhre.

«Riesenflop vom SRF» oder «eine Frechheit», wetterten viele 20-Minuten-Leser. Den Ärger spürt auch SRF: Hatten letztes Jahr beim zweiten Qualifikat­ionsspiel zwischen YB und ZSKA Moskau noch 208 000 Personen zugesehen, waren es gestern beim stattdesse­n gezeigten Tennisspie­l nur noch 90 000 Personen.

Laut Christian Lang, Studienlei­ter CAS Sportmanag­ement der Universitä­t St.Gallen, zeigt sich immer deutlicher, dass sich die öffentlich­rechtliche­n Fernsehsen­der beim weltweit lukrativst­en Sportevent nicht mehr auf den Wettkampf um TV-Rechte einlassen können. «In baldiger Zukunft wird es wohl gar keine Champions-League-Spiele mehr im Free-TV geben.» Private Bezahlsend­er seien gewillt, immer mehr für die Übertragun­gsrechte zu bezahlen. Teleclub pokere auf möglichst viele Kunden.

Roland Mägerle, Leiter Sport SRF, versteht den Zuschauerf­rust. Dass es SRF als einzigem Free-TV-Sender in Westeuropa aber gelungen sei, Rechte an der Königsklas­se im Fussball zu sichern, freue ihn für das Publikum.

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Teleclub hat die Rechte an vielen Champions-League-Spielen exklusiv.

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