War ProstituiertenDemo nur ein PR-Gag?
BASEL. Nach der Demo von Prostituierten in Basel wird Kritik laut: Hinter dem Marsch könnten andere Interessen stecken.
Viele der Frauen, die am Mittwoch durch Basel zogen, trugen T-Shirts mit dem Logo einer Sex-Plattform, auf der sie ihre Dienste inserieren. Unter den Demonstrierenden befand sich auch Marco Block, der Betreiber dieser Plattform. Er war auch Organisator der Demo.
Diverse Medien kritisierten, dass der Protest gar nicht der schlechten Arbeitssituation der Frauen gelte, sondern lediglich ein PR-Gag des Sex-Portals sei. Diesen Vorwurf äussert auch eine Leserin, die sich im Milieu auskennt. Sie vermutet gar, dass den Frauen für ihre Teilnahme am Marsch Gegenleistungen geboten wurden. Block dementiert dies auf Anfrage von 20 Minuten: «Niemand hat etwas gratis bekommen.» Die Werbung auf den Shirts soll ihn für seinen Aufwand entschädigen, den er in die Organisation gesteckt habe.
Vanessa, eine Sex-Arbeiterin aus Ungarn, klagte vor den Medien ihr Leid. Sie sei aus Basel vertrieben worden und arbeite nun in Luzern, dabei würde sie gern zurückkehren. Recherchen von 20 Minuten ergaben nun, dass es einen Sex-Betrieb in Basel gibt, der mit Vanessa wirbt. Er benutzt nicht nur ihren Namen, sondern buhlt auch mit eindeutigen Bildern von ihr um Freier. Auch telefonisch ist Vanessa unter der Nummer des Basler Betriebs erreichbar. Damit konfrontiert, sagt sie, dass das Studio von einem Freund betrieben werde. Ihr Name sei dabei nur Marketing. Weshalb auf der Website des Betriebs mit Bildern von ihr geworben wird, bleibt aber offen.