20 Minuten - Zurich

«Ich nahm ein Poschtiwäg­eli mit – und es tut mir leid»

SPREITENBA­CH. Aus dem Shoppi Tivoli verschwind­en viele Einkaufswä­geli. 20 Minuten sprach mit Anwohnern.

- MONIRA DJURDJEVIC

Nur ein paar Familien und Hündeler schlendern gestern durchs Quartier gleich neben dem Shoppi Tivoli. Dafür stehen rund 50 Einkaufswa­gen herum – in Gruppen aufgereiht am Strassenra­nd. Eine Besucherin wundert sich: «Ich habe noch nie so viele Wägeli ausserhalb eines Shoppingce­nters gesehen.»

Für die Bewohner ist dies aber Normalität. Weil jeden Abend 70 bis 80 Einkaufswa­gen im Shoppi Tivoli fehlen und oft in den Wohnquarti­eren stehen gelassen werden, droht das Einkaufsce­nter den Übeltätern mit einer Anzeige (20 Minuten berichtete).

Fast alle Passanten, die 20 Minuten trifft, beteuern, noch nie ein Wägeli mitge nommen zu haben. Doch dann gesteht eine Frau: «Das Shoppi ist ja gleich in der Nähe, und ich hatte so schwere Tüten.» Weil sie danach im Stress gewesen sei, habe sie das Wägeli nicht zurückgebr­acht: «Das tut mir leid.»

Auch eine ihrer Nachbarinn­en hat das schon gemacht. «Aber nur ein paar Mal», betont die ältere Frau. Im Gegensatz zu anderen hätte sie das Wägeli aber wieder retour geschoben. Sie glaubt, dass viele Leute einfach faul geworden sind: «Sie wollen nicht viel tragen, aber auch nicht den Wagen zurückbrin­gen.»

Eine Frau findet die Zustände im Quartier gar unerträgli­ch: «Die Wägeli stehen vor Garagen, Hauseingän­gen und am Strassenra­nd.» Man komme mit dem Auto teilweise nicht mehr richtig durch. Allerdings ärgern die Wägeli nicht alle, wie eine Anwohnerin sagt: «Viele Kinder spielen damit.»

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MON Die Einkaufswa­gen stehen überall im Quartier am Strassenra­nd.

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