Eine Berner Dominanz gabs in den Siebzigern schon einmal
BIEL. Das Duell zwischen Biel und den SCL Tigers weckt Erinnerungen an eine alte Vorherrschaft aus dem Kanton Bern.
Erster Biel, Zweiter Bern und Dritter Langnau. Die drei Teams geben seit dem Saisonstart im Schweizer Eishockey den Ton an. Dass der SCB auf einem Spitzenplatz steht, ist normal. Aber Biel und auch noch die SCL Tigers ganz vorne in der Tabelle? Das hätte wohl definitiv niemand erwartet.
Eine Berner Herrschaft in dieser Art und Weise ist schon einige Jahrzehnte her. Ende der 1970er-Jahre dominierten die drei Clubs die Szene nach Belieben – während vier Jahren bildeten sie jeweils die Top 3 in der NLA. Den Anfang machte der SC Langnau, der 1976 zum ersten und bisher einzigen Mal Schweizer Meister wurde. Bemerkenswert: Von 22 Akteuren der Meisterequipe sind nur vier nicht im Dorf aufgewachsen. Derweil der SCB schon gross war – er gewann in sechs Jahren vier Titel –, startete der EHC Biel als Aufsteiger durch. 1975 schafften die Seeländer den Sprung in die NLA, ein Jahr später waren sie Vize-Meister, 1978 feierten sie dann den ersten von insgesamt drei Meistertiteln. Mit dem Erfolg nahm die Popularität, aber auch die Rivalität zu. Gerade in den Derbys zwischen Bern und Langnau ging es hart zur Sache. Für die Stadtberner war die Ilfishalle die Hölle, SCB-Legende Roland Dellsperger verlor gegen die Emmentaler insgesamt 16 Zähne. Nach dem Titel des SCB 1979 endete die Berner Dominanz aber rasch. Mehr noch: Die drei Vereine stiegen nacheinander ab und gerieten auch finanziell in Nöte.