«Das Rapvideo der ETH ist einfach nur peinlich»
Das ETH-Rapvideo erntet viel Kritik. Es sei peinlich und man habe Geld rausgeschmissen. Ein Werber sieht das anders.
Drei junge Rapper führen durch den ETHCampus und schwärmen mit einer Prise Witz von den Vorzügen der Zürcher Hochschule. Der Clip, der seit einigen Tagen online ist, sorgt für viel Kritik. In zahlreichen Kommentaren wird das Video als «einfach nur peinlich» bezeichnet. Man müsse sich fremdschämen und es bediene sich einfacher Klischees. Eine Nutzerin sagt sogar: «Ich denke, mein ETH-Master hat gerade an Wert verloren.» Manche fordern, das Video zu löschen. Auch zu 20 Minuten sagen mehrere aktuelle und ehemalige ETH-Studenten, dass sie das Video nicht gelungen finden.
Kritisiert werden auch die Kosten für das Video. Man habe hier Studiengebühren verschwendet. Werber David Schärer von Rod Kommunikation findet hingegen nicht, dass der Clip rausgeschmissenes Geld ist: Eine Institution wie die ETH müsse sich bekannt machen und ein solches Video erreiche viel mehr Publizität als ein herkömmlicher Imagefilm. Die Zielgruppe habe genug Urteilsvermögen, um die Ironie im Video zu erkennen.
Klar ist, dass die ETH mit dem Clip auffallen will. Man sei sich bewusst gewesen, dass das Video stärker polarisiere als andere Trailer, sagt Rainer Borer, Leiter der Hochschulkommunikation. Ausmass und Emotionalität hätten aber überrascht. Die Kosten von 160 000 Franken wurden über das reguläre Kommunikationsbudget gedeckt. Trotz der Kritik wolle die ETH auch künftig neue Wege gehen: «Nächstes Mal hoffentlich mit mehr Likes», so Borer.