20 Minuten - Zurich

Interview mit dem Chef von Schweiz Tourismus

ZÜRICH. Hotels, Preise, Freundlich­keit: SchweizTou­rismus-Chef Martin Nydegger stellt sich den Fragen der Leser.

- SANDRO SPAETH

Sandro: Die Schweiz hat ein Hochpreisi­mage, stört Sie das? Es lässt sich nicht wegdiskuti­eren, dass die Preise in der Schweiz hoch sind – aber nicht nur im Tourismus. Die Schweiz wird in Gesprächen jedoch oft viel teurer gemacht, als sie wirklich ist. Klar ist: Die Branche hat an der Konkurrenz­fähigkeit gearbeitet. Alain: Sollten Hoteliers auch an ihrer Freundlich­keit arbeiten? Wir hören das nicht zum ersten Mal. Die Kritik können wir aber widerlegen. 83 Prozent der Touristen in einer Umfrage sagen, die Schweizer seien freundlich. Vor allem die ausländisc­hen Gäste geben gute Noten (84,9 Prozent, die Red.). Schweizer sind kritischer. Zudem kann ich sagen, dass wir laufend besser werden. Simon: Gibts Dinge, die Sie an Touristen in der Schweiz stören? Unser Vorteil in der Schweiz ist die Natur, zu ihr muss man Sorge tragen. Schweizer machen das natürlich oft. Wenn Gäste das nicht tun, stört mich das. Sandra: Ohne Schweiz Tourismus würden genauso viele Touristen ins Land kommen, oder? So eine Aussage tut weh. Es ist nicht schön, wenn einem die Existenzbe­rechtigung abgesproch­en wird. Die Wirkung von Schweiz Tourismus ist aber nachweisba­r und durch die HSG überprüft. Jede siebte Übernachtu­ng resultiert aus unserem Marketing.

Daniela: Die Branche will mehr Logiernäch­te. Wir wollen aber nicht noch mehr Massentour­ismus mit Arabern und Chinesen. Das ist eine sehr pointierte Aussage. Massentour­ismus will niemand. Wir haben in der Schweiz ab und zu im Sommer beschränkt­e Engpässe. Aber flächendec­kenden Massentour­ismus haben wir nicht. Wir geben keinen Stutz aus, um Massentour­ismus zu fördern. Wir suchen Individual­gäste, die länger bleiben als ein paar Tage.

Raphael: Sind flexible Ticketprei­se für Ski-Tageskarte­n fair? Natürlich. Die Bergbahn trägt das Wetterrisi­ko, wenn Gäste Tickets kurz vor der Fahrt kaufen. Wenn Touristen früher kaufen, kann die Bahn das Risiko mit ihnen teilen und tiefere Preise anbieten.

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T. ELSAYED Live aus dem Chefbüro: 20 Minuten besucht Schweiz-Tourismus-Chef Martin Nydegger. Video: Den ganzen Live-Chat und -Stream zum Nachschaue­n gibt es auf 20minuten.ch

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