Ski-WM: Nur Odermatt überzeugt im Super-G
ARE. Im Super-G von Are wird nur ein Schweizer den Erwartungen gerecht.
Es ist eine Nummer, die ihm nur dann gefällt, wenn sie am Schluss neben seinem Namen aufleuchtet. Trägt er sie auf der Brust, mag er sie nicht: die 1. Wer als Erster am Start sei, sei eine Art Testfahrer, sagt Beat Feuz. Gestern im Super-G war er dieser Testfahrer, unter anderem für Dominik Paris, den Weltmeister, der nach dem Rennen sagte, er habe Feuz im Fern- sehen noch zugesehen. Er sah, wie sich Feuz schwertat – mit dem Gelände und dem Licht. Fünfzehn Minuten vor dem Start hatte die Sonne noch gut gestanden, dann wurde es dunkler. «Ich weiss etwa drei oder vier Stellen, die ich bei einem zweiten Mal anders anfahren würde», sagte Feuz nach dem Rennen.
Mit seinem 18. Platz war der 31-Jährige zweitbester Schweizer. Dies, weil Thomas Tumler mit einer halben Sekunde Vorsprung auf Feuz und später auch Mauro Caviezel ausschieden. Und damit nur ein weiterer Schweizer das Rennen beendete: Marco Odermatt. Der Nidwaldner wurde bei seinem WM-Debüt Zwölfter, zu Platz 4 fehlten nur zwei Zehntel. «Ein gutes, aber kein perfektes Rennen», bilanzierte er.
Der 21-Jährige hatte wie viele Fahrer eine turbulente Anreise hinter sich, kam erst am Vortag in Are an. Das sei sicher nicht optimal gewesen, sagte er. Caviezel stimmte zu, ergänzte aber: «Darauf muss man sich einstellen, man kann zum Beispiel auch mal krank sein.» Nicht so locker sah es einer, der eigentlich keinen Grund zur Klage hatte. Johan Clarey hatte wegen Flugausfällen eine Odyssee hinter sich, kam schliesslich mit dem Zug in Are an und war der Meinung, man hätte das Rennen verschieben sollen. Zu Silber (zeitgleich mit dem Österreicher Kriechmayr) reichte es dem Franzosen trotzdem. Mit 38 ist er nun der älteste Medaillengewinner an einer Ski-WM.