NGOs nehmen die Nothilfe ins Visier
«Ich bin froh, ein Dach über dem Kopf zu haben. Das Leben auf Nothilfe ist aber hart», sagt eine abgewiesene Asylbewerberin (26) aus Tibet, die im Durchgangszentrum Oberbuchsiten SO wohnt. Sogar für den Zug fehle das Geld: «Wir möchten selbstständig sein, studieren, arbeiten.» Laut den NGOs IGA SOS Racisme und Solidarité sans Frontières leben Migranten wie die Tibeterin in prekären Verhältnissen. «Neun Franken pro Tag und Person reichen nicht zum Leben», so eine NGOVertreterin. Die Organisationen forderten gestern ein Ende des Nothilferegimes. Beim Staatssekretariat für Migration stossen sie auf taube Ohren: Menschen mit negativem Asylentscheid hielten sich illegal in der Schweiz auf, seien in ihrer Heimat nicht verfolgt und könnten gefahrlos zurückkehren.