140 000-Franken-Raub im C&A: Gefängnis für Ex-Angestellte
ZÜRICH. Das Obergericht hat sich gestern erneut mit dem C&A-Raub auseinandergesetzt – und zwei Haftstrafen ausgesprochen.
Es war bereits das zweite Mal, dass ein Ehepaar gestern wegen des C&A-Raubs vor dem Obergericht stand. Im November 2017 waren beide noch freigesprochen worden – das Bundesgericht wies das Urteil aber als nicht nachvollziehbar zurück.
Das Verfahren drehte sich um einen Raubüberfall auf das Modehaus C&A im Zürcher Kreis 1. Zwei Brüder überfielen 2015 die Filiale und machten rund 140000 Franken Beute. Die beiden sitzen inzwischen im Gefängnis. Beim Überfall nutzten sie gezielt Insiderwissen wie den Code für den Per- sonaleingang und den Standort des Tresors.
Das Obergericht war sich gestern sicher: Die Insiderinformationen stammten vom Ehepaar – einem heute 40-jährigen, einschlägig vorbestraften Mann, der mit den beiden Brüdern befreundet war, und seiner heute 34-jährigen Ehefrau, die zum Zeitpunkt des Überfalls im C&A arbeitete. Damit hat sie «einen sehr wichtigen Tatbeitrag» geleistet, der sie in die Nähe einer Mittäterschaft rücke, sagte der Gerichtspräsident. Das Vertrauen ihres Arbeitgeber habe sie «aufs Gröbste missbraucht».
Das Urteil des Obergerichts: eine Freiheitsstrafe von je 30 Monaten. Die hochschwangeren Frau muss davon aber nur acht Monate absitzen – fünf Monate U-Haft werden zudem noch abgezogen. Anders sieht die Situation bei ihrem 40-jährigen Ehemann aus: Wegen seiner Vorstrafen gibt es für ihn keinen teilbedingten Vorzug. Ihm wird jedoch auch die bereits abgesessene Haftzeit von knapp zwei Jahren angerechnet.