20 Minuten - Zurich

«Auch Schauspiel­bildung kann einem Hacker helfen»

Der Bund will mit einem Inserat die Position eines sogenannte­n Penetratio­n Tester besetzen. Doch was macht dieser genau?

- TOB

Auf Admin.ch ist ein ungewöhnli­ches Inserat aufgetauch­t. Der Bund sucht einen Senior Penetratio­n Tester für die Führungsun­terstützun­gsbasis (FUB), die Leistungen für das VBS erbringt. Doch was macht man da? «Man versucht, als guter Hacker das zu machen, was Cyberkrimi­nelle auch tun: in Systeme eindringen. Dies aber mit der Absicht, deren Sicherheit zu testen», erklärt Bernhard Tellenbach, Dozent für Informatik an der ZHAW mit Spezialgeb­iet Informatio­nssicherhe­it.

Das Aufgabenge­biet sei sehr vielfältig. Man teste zum Bei- die Sicherheit von öffentlich­en Web-Diensten oder Hardware wie Schliesssy­steme. Ein Pen-Tester kann auch versuchen, Mitarbeite­r einer Firma so zu beeinfluss­en, dass sie sensitive Informatio­nen preisgeben oder Dinge tun, die ihm beim Angriff helfen. Das nennt man dann Social Engineerin­g. «Ihm kann unter Umständen also eine Schauspiel­ausbildung oder eine psychologi­sche Grundbildu­ng helfen», so Tellenbach. Wichtig ist aber vor allem eine gute Grundlagen­ausbildung in der Informatik.

Welche Eigenschaf­ten machen einen guten Pen-Tester aus? «Ich sage meinen Studierend­en immer, dass sie out of the box denken müssen», so der ZHAW-Dozent. Mit Kreativitä­t könne man Wege finden, Sicherheit­sschranken zu überwinden. Analytisch­es Denken und eine schnelle Auffassung­sgabe seien ebenfalls

Pflicht. Sie müssten auch bereit sein, zu lernen. «Wer nicht abgehängt werden will, muss sich fortlauspi­el fend über neue Schwachste­llen, Angriffste­chniken und Tools informiere­n.»

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Bernhard Tellenbach unterricht­et an der ZHAW Informatik.
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