20 Minuten - Zurich

Julie Zogg Die Snowboard-Weltmeiste­rin griff auf dem Weg zu Gold in die Trickkiste

PARK CITY. Das Gold von Julie Zogg (26) an der Snowboard-WM hat auch die Schweizer Armee ermöglicht.

- SDA

Weltmeiste­rin durfte sich die Ostschweiz­erin schon früh nennen. Vor zehn Jahren holte sie erstmals Gold im ParallelSl­alom bei den Juniorinne­n. In dem Jahr also, als Fränzi Mägert-Kohli bei der Elite gewann. Vier WM-Titel folgten für Zogg auf Nachwuchss­tufe und damit die Bürde, als Nachfolger­in von ebendieser Mägert-Kohli gehandelt zu werden. In Park City nun trat Zogg tatsächlic­h das Erbe der Bernerin an – wenn auch später als von vielen erhofft. An Grossanläs­sen war sie zuvor stets unter den Erwartunge­n geblieben.

Den grössten Triumph feierte sie nun ausgerechn­et in einer Saison, die zu Beginn von Un- sicherheit geprägt war. Zogg war auf der Suche nach einem Kopfsponso­r lange erfolglos – und damit im finanziell­en Bereich unter Druck. Abhilfe verschafft­e ihr die Armee: Zogg ist bis 2022 im Zeitmilitä­r angestellt. «Ohne diese Unterstütz­ung wäre es für mich eine extrem harte Saison geworden.»

Am Dienstag lieferte Zogg fahrerisch, besonders aber auch taktisch ihre Meisterprü­fung ab, wobei sie in die Trickkiste griff. «Eigentlich liegt mir das aggressive Fahren direkt aufs Tor zu», sagt die Weltmeiste­rin. Doch das liessen die Bedingunge­n – vor allem im unteren Streckente­il – nicht zu. «Also habe ich mir am Start einfach eingeredet, dass die Tore meine Feinde seien», so Zogg über ihren Matchplan.

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EPA Bloss nicht zu nahe ans Tor: Weltmeiste­rin Julie Zogg.

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