«Es ist harte Arbeit, aber ich mache sie sehr gern»
BERN. Wie kommen eigentlich die 20- MinutenAusgaben zu den Lesern? Wir haben Chauffeur Kiflay Solomon auf seiner Verteilungstour begleitet.
Es ist 3 Uhr morgens, als beim Druckzentrum Bern die frisch gedruckten Ausgaben zur Auslieferung bereitstehen. Die Luft ist kalt und neblig, die Strassen menschenleer. Nur im und um das Druckzentrum am Zentweg herrscht reger Betrieb: Die Maschinen laufen auf Hochtouren, Zeitungen werden gestapelt, und die Fahrer befüllen ihre Fahrzeuge. Unter ihnen auch Kiflay Solomon, der heute die Tour nach Laupen fährt.
Solomon ist mit 22 anderen Chauffeuren dafür verantwortlich, dass die 20MinutenAusgaben der Region Bern rechtzeitig bereitliegen: Spätestens um 6 Uhr sollen alle Kästen gefüllt sein. Der Zeitplan ist straff, die Abfahrtszeit genau bestimmt. Die Tour des stets freundlich lächelnden 41jährigen gebürtigen Eritreers umfasst heute 19 Stationen. «Pro Station brauche ich zwischen zwei und fünf Minuten. Es kommt immer darauf an, wo sich die Box befindet.» Die Strecke führt von Düdingen über Freiburg nach Murten und Laupen. Neben den Boxen, die es zu befüllen gibt, erhalten auch Bäckereien oder Restaurants Zeitungen. 330 Kilo gilt es auszuliefern. Teilweise muss er weitere Strecken zu Fuss zurücklegen.
«Es ist harte Arbeit, aber ich mache sie sehr gern», sagt Solomon. Gegen 5.30 Uhr trifft er auf die ersten Personen, die bei den Perrons auf die Zeitungen warten. Manche grüssen freundlich und bedanken sich, andere reissen Solomon die Zeitung fast aus der Hand. Nach 6 Uhr ist seine Tour beendet. Nun hat er endlich Zeit, die Zeitung selbst durchzublättern.