Schaeppi, ist Roaming bei Swisscom wirklich gratis?
ZÜRICH. Job-Abbau, Roaming- Gebühren und 5G: Der Swisscom- CEO Urs Schaeppi im Interview.
Herr Schaeppi, im letzten Jahr strich die Swisscom 541 Vollzeitstellen. Warum?
Das Schweizer Geschäft ist rückläufig, etwa wegen des Rückgangs bei der Festnetztelefonie, und die Preise sinken auf breiter Front. Daher müssen wir die Kostenstrukturen anpassen. Auch 2019 wird der Personalbestand in der Schweiz leicht rückläufig sein.
Die Konkurrenz wächst: Sunrise will UPC übernehmen – macht Ihnen das Angst?
Es war zu erwarten, dass solche Übernahmegespräche geführt werden, denn die Märkte Festnetz und Mobilfunk verschmelzen immer mehr und erfordern sehr hohe Investitionen. Die Swisscom ist gut aufgestellt, sodass wir auch mit so einer Wettbewerbssituation gut umgehen können.
Wie wollen Sie diesen WettHerr
bewerb bestreiten?
Zum Beispiel mit unserem neuen Angebot «inOne mobile go», das für 80 Prozent unserer Kunden geeignet ist. Die Leute reisen immer mehr und wollen ihr Smartphone auch im Ausland brauchen. Mit diesem Abo haben Kunden eine Flatrate und müssen sich keine Gedanken ums Roaming in der EU machen.
Also ist Roaming richtig gratis?
Es ist in der Tat voll inklusive. Mit monatlich 40 Gigabyte Daten können Sie in Europa sorglos surfen und telefonieren.
Roaming ist der grosse Kundenfrust. Warum kam die Abschaffung nicht früher?
Wir müssen beim Roaming für die Nutzung der ausländischen Netze bezahlen. Da diese Preise unter den Netzbetreibern stark gefallen sind, können wir für Europa neu eine RoamingFlatrate anbieten.
2019 will Swisscom 60 Städte und Gemeinden mit 5G ausstatten. Braucht es das?
Die gleiche Frage hat man schon bei 3G gestellt. Und ohne 3G gäbe es heute keine Smartphones. Es wird spannend sein, in zehn Jahren zurückzuschauen, was sich alles verändert hat, seit es 5G gibt.