20 Minuten - Zurich

Nicht mal Greenpeace gibt Mitarbeite­rn für Demo frei

ZÜRICH. Klimakämpf­er fordern Unternehme­n auf, Mitarbeite­rn für die Demo im März freizugebe­n. Die Firmen sträuben sich aber.

- DOMINIC BENZ

Der internatio­nale Klimastrei­ktag am 15. März soll eine Monsterdem­o mit 100000 Menschen werden. Seit Dezember gehen Tausende Schüler und Studenten für mehr Klimaschut­z auf die Strassen. Für die Märzdemo will man nun auch Firmenmita­rbeiter mobilisier­en. Weil die Demo am einem Freitag ist, fordert die Klimabeweg­ung Zürich Firmen auf, den Angestellt­en freizugebe­n. Davon wollen die Unternehme­n aber nichts wissen. Weder die Swisscom noch Nestlé, Roche, Zurich oder SBB geben ihren Mitarbeite­rn extra frei. Auf Anfrage verweisen sie einstimmig auf die Möglichkei­t von flexiblen Arbeitszei­ten oder den Gebrauch von Ferientage­n. Die Firmen betonen aber, dass sie sich für den Klimaschut­z einsetzen.

Auch Greenpeace gibt den rund 80 Schweizer Mitarbeite­rn nicht frei. Die Umweltorga­nisation sagt zwar, dass man die Proteste unterstütz­e und diese sehr wichtig für die Klimawende seien. «Jede Mitarbeite­rin und jeder Mitarbeite­r kann gern an der Demonstrat­ion teilnehmen, es ist jedoch keine Arbeitszei­t», sagt eine Sprecherin.

Doch was passiert, wenn man einfach nicht arbeiten geht? Laut dem Arbeitsrec­htsexperte­n Roger Rudolph gibt es für das Fernbleibe­n von der Arbeit wegen politische­r Interessen keine gesetzlich­e Grundlage. Wer aufgrund einer Demo nicht am Arbeitspla­tz erscheine, verletze die Arbeitspfl­icht. «Rein rechtlich droht dem Mitarbeite­r das Gleiche, wie wenn er blaumacht.» Dann könne es mindestens eine Verwarnung geben. Allenfalls drohe sogar eine Kündigung.

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KEYSTONE Schüler und Studenten gehen seit Dezember auf die Strasse.

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