Tage der Dosensuppe sindgezählt
ZÜRICH. Schnipo oder Wienerli waren gestern, heute wird in Skihütten zeitgemäss gekocht. «Wurde auch Zeit», findet Starkoch Pascal Schmutz.
«Ich bete dafür, dass alle Skiregionen, die eine üble Gulaschsuppe aus der Dose, miese Spaghetti bolognese oder elende Fertiglasagne servieren, so richtig auf die Fresse bekommen!» Pascal Schmutz (34) findet klare Worte, wenn er nach den Kochküsten einiger Bergbeizer in Schweizer Skigebieten gefragt wird. Der Starkoch weiss, wovon er spricht. Für das Galaaxy in Laax hat er letztes Jahr über 200 Gerichte für hungrige Schneesportler entwickelt, gerade eben drückte er dem Drehrestaurant Allalin in SaasFee seinen Stempel auf. Neu wird dort gesunder Streetfood, aber auch OldschoolAlpenküche, zum Beispiel mit selbstgeDie machten Bratwürsten, serviert.
Schmutz schreckt auch nicht davor zurück, auf über 3500 Metern ein ThaiCurry auf die Karte zu setzen, für ihn ist aber die gesunde Mischung wichtig. «Klar, darf man internationale Trends in die Bergküche einfliessen lassen. Dabei sollte man aber nicht vergessen, dass man immer noch auf einem Holzbänkli sitzt und in die Schweizer Bergwelt guckt», sagt er. Dabei sei ihm
die Ehrfurcht vor der traditionellen Schweizer Alpenküche wichtig. Schmutz setzt sich bei seinen Bergfood-Konzepten kaum Grenzen, kreiert vegetarische und gar vegane Gerichte. Auch mit Austern oder Kaviar hätte er keine Probleme. Doch irgendwann ist auch bei Schmutz fertig lustig: «Ein Sushi-Meister muss jetzt nicht unbedingt in einem Bergrestaurant stehen.»