Nicht mal sein Vater traute Noé eine WM-Medaille zu
DEER VALLEY. Skiakrobat Noé Roth überrascht an der WM mit Bronze. Wer ist dieser 18-Jährige?
Aerials-Sommertraining, Juli 2018, Noé Roth sagt: «Es fühlt sich geil an, es ist das beste Gefühl, wenn du dich in der Luft befindest und Salti machst.» Eine Aussage eines unbeschwerten 17-Jährigen. Eine Aussage eines Talents, das einige Monate zuvor in Weissrussland den JuniorenWM-Titel geholt hatte. Nun hat der inzwischen 18-Jährige bei der Elite nachgelegt und sich am Mittwoch in Deer Valley WM-Bronze gesichert.
Noé Roth, der Spross von Skiakrobatik-Cheftrainer Michel Roth, avancierte innerhalb eines Jahres von einem vielversprechenden Nachwuchstalent zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten bei den Grossen – in einer Sportart, in der Erfahrung eine wichtige Rolle spielt. Vater und Coach Michel Roth hätte seinem talentierten Sohn einen solchen Aufstieg innert so kurzer Zeit nicht zugetraut: «Damals hätte ich gesagt, die Finalteilnahme ist möglich.» Nun wurde es eine Medaille.
Nach der Qualifikation war die Medaille bereits nah, denn Roth erhielt für seinen «Double Full-Full-Full» (Drei Salti mit vier Schrauben) von der Jury mit 120,81 Punkten die höchste Bewertung des Wettkampfs zugesprochen. «Er springt derzeit einfach sackstark, darum habe ich vor dem Wettkampf schon gedacht, dass es allenfalls eine Überraschung geben könnte», sagte der Vater.
Dem jungen Roth ist nach seinem Exploit anzumerken, dass er im Umgang mit dem Rummel und den Medien nur wenig Erfahrung hat. Im SRFInterview suchte der Zuger nach Worten: «Es gibt sicher noch Steigerungspotenzial. Aber jetzt bin ich mal damit zufrieden.»