20 Minuten - Zurich

Feedback-Terror von Firmen ärgert Kunden

ZÜRICH. Viele Firmen bombardier­en ihre Kunden mit der Aufforderu­ng, Feedback zu geben. Experten mahnen mit Blick auf den Datenschut­z zur Vorsicht.

- *Name der Redaktion bekannt VALESKA BLANK

«Sagen Sie uns Ihre Meinung!»: Mit solchen Sätzen versuchen viele Firmen, FeedKunden back von ihren einzuholen. Was gut gemeint erscheint, ist für die Kunden oft mühsam. «Viele fühlen sich schon fast genötigt, Feedback abzugeben», sagt Christian Huldi, Experte für Kundenbezi­ehungen und Dozent an der Hochschule für Wirtschaft Zürich.

20-Minuten-Leser Daniel F.* erzählt von seiner Erfahrung bei einer Autovermie­tung: «Man drängelte freundlich, aber auffällig hartnäckig, dass ich doch bitte das FeedbackFo­rmular ausfüllen solle.»

Huldi kennt das Phänomen. «In den letzten Jahren ist es zu richtigen Auswüchsen gekommen.» Firmen hätten den Prozess automatisi­ert. Die Folge: Der Kunde werde mit Feedback-Aufforderu­ngen bombardier­t – egal, ob nach dem Kontakt mit der Versicheru­ng oder dem Pneuwechse­l.

Doch FeedbackFo­rmulare sind nicht nur lästig. Auch der Datenschut­z ist einer der Kritikpunk­te von Sara

Stalder, Geschäftsl­eiterin der Stiftung für Konsumente­nschutz. Es würden oft Angaben verlangt, die mit dem eigentlich­en Feedback nicht mehr viel zu tun hätten. «Alles, was man auf den Formularen angibt, wird gespeicher­t – also etwa die EMail-Adresse oder die Handynumme­r.»

Oft werden Kunden auch aufgeforde­rt, nach geleistete­m Service die Leistungen der Mitarbeite­r zu benoten. Huldi sagt dazu: «Diese Art von Feedback kann als Führungsin­strument dienen.» Stalder dagegen spricht von einem «enormen Druck» auf die Mitarbeite­r. «Und auch viele Konsumente­n empfinden diese Art der Mitarbeite­r-Bewertung als stossend.»

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«Ihre Zufriedenh­eit liegt uns am Herzen!»
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