Corinne Suter ist die neue Schweizer Medaillengarantin
ARE. Die Schwyzerin holt in der Abfahrt ihre zweite WM-Medaille. Ihr gehen die Superlative aus.
Corinne Suter ist die Schweizer Skifahrerin der Stunde. Nach ihrer Bronzemedaille im Super-G doppelte die 24-jährige Schwyzerin an der WM in Are nach und holte in der Abfahrt Silber. Bis zu den Titelkämpfen in Schweden galt Suter als die ewige Vierte, deren stetiger Begleiter das Pech war. Im Weltcup stand die Speed-Spezialistin noch nie auf dem Podest. Nun hat Suter sich innerhalb von nicht einmal einer Woche zur Medaillengarantin entwickelt.
Corinne Suter hat viel geweint, seit sie im Skizirkus mit dabei ist. Mehr aus Enttäuschung als aus Freude, sagte sie noch am Dienstag nach ihrem dritten Platz im Super-G. Auch als sie das sagte, hatte sie Mühe, die Tränen zurückzuhalten.
Gestern weinte sie nicht. Sie war genug damit beschäftigt, Schweizer Fahne, Blumenstrauss, Ski und Skistöcke so in die Höhe zu halten, damit sie auch jeder sah. Die 24-Jährige stand schon wieder auf dem Podest, es war das zweite Mal in ihrer Karriere, nur tat sie das diesmal aus ihrer Sicht nicht links von der Siegerin, sondern rechts. Auf Bronze im Super-G folgte Silber in der Abfahrt, ihrer Lieblingsdisziplin.
«Ich habe meine Emotionen besser im Griff», antwortete Suter nach dem Rennen, danach gefragt, was denn nun anders sei. Sie habe mit dieser Silbermedaille mehr gerechnet als mit jener im Super-G. «Das heisst aber nicht, dass ich mich weniger freue.»
Die Medaille ist das eine, die Konstellation auf dem Podest das andere. Neben Suter stand Weltmeisterin Ilka Stuhec und links von dieser Lindsey Vonn. «Ich habe als Kind davon geträumt, neben ihr zu stehen», sagte Suter. «Megaschön», fügte sie an, «unbeschreiblich». Im Lauf dieser WM gingen der Schwyzerin die Adjektive aus, um ihren doppelten Coup zu beschreiben. Gemeinsam mit Norwegen führt die Schweiz die Medaillenwertung an, vor Österreich und den USA.
Es ist für die Schweiz wie bei einem Restaurantbesuch: Die goldene Medaille von Wendy Holdener vom Freitag in der Kombination stand auf der Menükarte, Suter liefert den Gruss aus der Küche, mit einer Extrakirsche obendrauf.