Anna Rossinelli über Social Media und Stress
ZÜRICH. Anna Rossinelli ist einer der Live-Acts an den SMA. Hier verrät die Musikerin, was sie an der Schweiz mag – und wie sie mit Kritik umgeht.
Anna, was würdest du machen, wenn du nicht Musikerin wärst? Kindergärtnerin.
Was nervt dich an der Schweizer Musikszene?
Irgendwie sind wir nicht so stolz auf unsere Musik. In anderen Ländern, etwa in England, werden die eigenen Künstler mehr zelebriert. Wärst du lieber woanders als in der Schweiz geboren?
Es wäre schon cool, in einem englischsprachigen Land aufgewachsen zu sein – rein musikalisch gesehen. Aber ich bin glücklich und dankbar, in der Schweiz zu sein. Im Gegensatz zu Männern sind Frauen in der Musikbranche …? … weniger vorhanden und präsent. Ich persönlich wünsche mir, in Zukunft mit mehr Frauen zusammenzuarbeiten. Für meine eigenen Projekte suche ich auch gezielt nach Frauen. Wann ist es nützlich, prominent zu sein?
Auf der Post muss ich manchmal meine ID nicht zeigen. Was bedeuten Social Media für dich?
Stress und Druck. Ich finde es schon toll, mein Leben mit den Leuten zu teilen. Meist habe ich aber das Gefühl, es ist zu wenig wichtig, um es der Welt zu zeigen.
Stresst dich das Älterwerden? Stressen nicht, da ich nicht mehr 20 sein möchte. Es ist aber schräg, im Spiegel die Veränderungen zu sehen – wie das erste graue Haar.
Wie gehst du mit Kritik um? Besser, wenn sie mir jemand direkt ins Gesicht sagt. Lese ich etwas, das überhaupt nicht so ist, kann mich das schon verletzen.
Wo hast du das letzte Mal ein Lied von dir gehört?
Erst vor zwei Wochen in einem Laden, in dem ich ein Geschenk für einen Freund gekauft habe.