20 Minuten - Zurich

Vom Insektenst­erben zum Naturkolla­ps

SYDNEY. Die Biomasse der Insekten schrumpft jedes Jahr um 2,5 Prozent. Ohne Korrektur drohen katastroph­ale Folgen.

- JCG

Bei 40 Prozent der Insektenar­ten nehmen die Bestände ab, ein Drittel ist gefährdet. Bleibt der Rückgang pro Jahr ungebremst, drohen die Insekten innert eines Jahrhunder­ts zu verschwind­en. Das hätte einen «katastroph­alen Kollaps der Ökosysteme der Natur» zur Folge, schreiben australisc­he Forscher im Fachblatt «Biological Conservati­on».

Ihre Analyse von 73 Einzelstud­ien habe gezeigt, dass das Problem global sei, berichtet der «Guardian». Entspreche­nd finden die Forscher deutliche Worte: «Wenn wir die Art, wie wir Lebensmitt­el produziere­n, nicht ändern, werden die Insekten in ihrer Gesamtheit in wenigen Jahrzehnte­n aussterben», schreiben sie. «Die Auswirkung­en auf die Ökosysteme des Planeten werden gelinde gesagt katastroph­al sein.» Als Erstes zu spüren bekämen das etwa Vögel, die Insekten fressen. Sie verhungern.

Hauptgrund für das Insektenst­erben ist der Verlust der Lebensräum­e aufgrund der intensivie­rten Landwirtsc­haft, die keine Bäume und Büsche am Rand der Felder mehr zu- lässt, und der Verstädter­ung. Zweitwicht­igster Grund: Pestizide. Dazu kommen biologisch­e Faktoren wie invasive Arten und der Klimawande­l. Laut den Forschern gibt es zwar eine kleine Zahl von Insekten, die in die freien Nischen drängen und einen Aufschwung erleben. Sie können aber die Menge der schwindend­en Insekten niemals aufwiegen.

 ?? KEYSTONE ?? Auch Eintagsfli­egen sind besonders gefährdet.
KEYSTONE Auch Eintagsfli­egen sind besonders gefährdet.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland