20 Minuten - Zurich

Carlos Mäder Der Schweizer fährt für Ghana die Qualifikat­ion für den WM-Riesenslal­om

ARE. Der 40-jährige Obwaldner Carlos Mäder fährt Skirennen für Ghana, will aber vor allem helfen.

- MARCEL ROHNER, SCHWEDEN

Es liegt ein Stück weit ausserhalb von Are, es ist nicht so zentral wie das Swiss House und nicht so chic wie jenes der Österreich­er. Aber es existiert, das House of Ghana, ein grosses Ferienhaus, zwölf Personen wohnen darin, alles Schweizer. Einer von ihnen ist Carlos Mäder, geboren in Cape Coast, Ghana, mit acht Monaten wurde er adoptiert. Der Rest, das ist sein Team, Team Ghana steht auf ihren Mänteln.

Der 40-Jährige vertritt das westafrika­nische Land an der Ski-WM und kämpft morgen um die Qualifikat­ion für den Riesenslal­om. «Ich bin die Nationalma­nnschaft», sagt Mäder, geboren als Kojo Benya Brown, und lacht. Der Obwaldner fährt vor allem bei FIS-Rennen mit und ist das, was man im Skisport als Exoten bezeichnet. Das stört ihn nicht. Er wisse, dass er nichts mit den Fahrern gemeinsam habe, die schon im Sommer auf den Gletschern trainierte­n. «Ich habe einfach Fun am Skifahren», sagt er.

Nur zum Plausch ist er aber nicht hier. Mäder sammelt via Crowdfundi­ng Geld für bedürftige Kinder in Ghana, vergangene­s Jahr kamen dabei 3000 Franken zusammen, und die Organisati­on hat ihre erste Schule eröffnet. In seinem Geburtslan­d wird wahrgenomm­en, was er tut. Wenn auch im kleinen Rahmen, er bekomme immer wieder Nachrichte­n über Instagram, jemand aus Ghana habe sogar seinen Skianzug kaufen wollen, erzählt er und lacht.

Mäder denkt mit 40 noch nicht ans Karriereen­de. Das grosse Ziel sind die Olympische­n Spiele 2022 in Peking.

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KEYSTONE Der Obwaldner Carlos Mäder vertritt an der Ski-WM in Are die Farben seines Geburtslan­des Ghana.

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