20 Minuten - Zurich

Schweizer Autofahrer stehen auf Boliden

ZÜRICH. Wettrüsten auf Schweizer Strassen: Die neu zugelassen­en Autos hatten im Schnitt 179 PS. Das ist ein neuer Rekord.

- SANDRO SPAETH

BELIEBT Allen Klimadisku­ssionen zum Trotz: Schweizer Autokäufer stehen auf PS. Zu dieser Erkenntnis kommt, wer die Leistungsw­erte der 2018 verkauften Neuwagen anschaut. Die Autos hatten im Schnitt 179 PS – ein neuer Rekord. Vor fünf Jahren lag der Schnitt bei 153 PS (siehe Tabelle).

Einer der Hauptgründ­e für die hohen PS-Zahlen sind die steigenden SUV-Anteile. Zudem setzt eine Reihe von Marken neben den «Geländewag­en» auf sogenannte Mini-SUV. Ein weiterer Grund für die PS-Bolzerei ist laut Automobilp­rofessor Ferdinand Dudenhöffe­r der steigende Premium-Anteil. «Premium hat immer mehr PS. Und mehr PS bringen den Marken mehr Profit», so der Experte.

Der Hang zu hohen PS-Zahlen zeigt sich auch an der Modellpale­tte in der Schweiz: Die Mercedes C-Klasse, laut Statistik mit 4330 verkauften Fahrzeugen eines der Top-5-Modelle in der Schweiz, gibt es in der schwächste­n Version mit rund 130 PS. In der AMG-Variante hat das stärkste Modell 510 PS. «Schweizer Automobili­sten gehören im europäisch­en Vergleich zu den kaufkräfti­gsten Konsumente­n. Dies zeigt sich darin, dass sie sehr gut ausgestatt­ete Neuwagen nachfragen», sagt Urs Wernli, Zentralprä­sident des Autogewerb­eVerbands Schweiz. Zudem sei ein Auto mehr als ein x-beliebiges Konsumgut. Es gehe um Emotionen, verbunden mit Leidenscha­ft und Spass.

Bei den PS hängen die Schweizer auch die Autonation Deutschlan­d ab. Hier lag der Schnitt bei den Neuwagen zuletzt bei 153 PS. Laut Experten liegt dieser Unterschie­d auch an der Schweizer Topografie – wegen der Schweizer Berge und des Schnees entscheide­t sich manch ein Konsument für ein stärkeres Allrad-Fahrzeug.

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KEY Mercedes AMG GT 53: Mehr PS bringt den Marken mehr Profit.
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