Mit einem Teen-Cyborg die Welt entdecken
Irres Effektspektakel, wobei die Riesenaugen der Titelfigur für sich sprechen.
«Du lebst!», sagt Dr. Dyson Ido (Christoph Waltz) gleich zu Filmbeginn, als er beim Durchstöbern der Müllhalde von Iron City im 26. Jahrhundert auf den Kopf eines weiblichen Cyborgs stösst. Der Tüftler gibt dem Mädchen einen Körper und tauft es auf den Namen Alita (Rosa Salazar). Diese möchte aber nicht die unschuldige Ziehtochter sein, sondern entdeckt als TeenRebellin mit ihrem Freund Hugo (Keean Johnson) nicht nur die Welt des 26. Jahrhunderts, sondern erfährt bald auch mehr über ihr eigenes Vorleben.
Fast 20 Jahre lang versuchte der «Titanic»- und «Avatar»Regisseur James Cameron, den mehrteiligen Cyberpunk-Comic von Yukito Kishiro ins Kino zu hieven. Die Produktion von gleich vier «Avatar»Fortsetzungen liess ihn den Regieposten an «Sin City»-Macher Robert Rodriguez abtreten, der das Teen-Märchen mit viel Sinn für lautstarke Actionszenen, aber auch überraschend intimen Szenen serviert. Grösster Blickfang im wahrsten Sinn des Wortes sind die riesigen Mangaaugen der Titelheldin, die sie auf Anhieb als Nichtmenschen klassifizieren. Umso schöner ist es zu sehen, wie die Robo-Frau Alita die Welt als rebellischer Teenager erkundet und die kühle, computergenerierte No-Future-Szenerie mit fast schon menschlicher Wärme durchzieht – und dies notabene als Maschine.