Zerstört Del Curto bei den ZSC Lions sein Denkmal?
ZÜRICH. Bei den ZSC Lions geht es zurzeit um mehr als die Playoff-Quali.
Noch liegen Arno Del Curtos ZSC Lions über dem Strich. Noch hat es der Titelverteidiger in der eigenen Hand, die Playoff-Qualifikation zu schaffen. Noch können die Zürcher sogar Meister werden. Doch die letzten Spiele verliefen für den «Zett» alarmierend. Wer in der entscheidenden Phase der Quali 1:4 bei Schlusslicht Rappi verliert und sich dann auch noch vor eigenem Anhang gegen Servette mit demselben Resultat blamiert, hat im Playoff grundsätzlich nichts verloren. «Es ist eine mentale Sache», ist sich Trainer Del Curto sicher, es gelte nun, die richtigen Knöpfe zu drücken. Er will dabei aufbauend arbeiten und überlegt sich auch, einen Schritt zurückzumachen und sein Team am Wochenende gegen Biel und Bern defensiver auftreten zu lassen, um Stabilität zurückzugewinnen. «Wir werden das anschauen», sagt er.
Es steht viel auf dem Spiel. Nicht nur für die ZSC Lions, sondern auch für Del Curto selbst. Der 62-jährige Engadiner ist der grösste Schweizer Trainer aller Zeiten, führte Davos zu sechs Meistertiteln. Er ist eine Ikone, die trotz all der Erfolge stets authentisch geblieben und deshalb so beliebt ist. Beim HCD verpasste ADC seinen Abgang um ein bis zwei Jahre. Dadurch bekam sein Denkmal einige Kratzer. Doch verpasst Del Curto nun mit seinem neuen Team, den hochdekorierten ZSC Lions, das Playoff, dann wird sein Denkmal zerstört, dann wird der Bündner danach nur noch ein gewöhnlicher Trainer mit einem schönen Leistungsausweis aus früheren Jahren sein. Es geht nun in Zürich auch um Denkmalschutz.