Deutsche Uni verbietet Burkas im Unterricht
KIEL. An der Kieler Universität ist das Tragen von Gesichtsschleiern ab sofort verboten. Zuvor kam es zu einem Konflikt mit einer muslimischen Studentin.
Die Kieler Christian-AlbrechtsUniversität hat ein Verbot der Vollverschleierung für Lehrveranstaltungen und Prüfungen erlassen. Die Entscheidung des Hochschulpräsidiums fiel Ende Januar als Folge eines Konflikts mit einer Studentin Ende vorigen Jahres, wie die «Kieler Nachrichten» am Mittwoch berichteten.
Die deutsche Studentin der Ernährungswissenschaften, die zuvor zum Islam konvertiert war, besuchte im Nikab eine Botanikvorlesung. Der Dozent wollte nicht, dass die junge Frau verschleiert seinen Unterricht besucht, und meldete den Vorfall der Hochschulleitung. Diese reagierte mit einem Verbot der Vollverschleierung in sämtlichen Universitätsgebäuden. «Auf dem Campus könnten Studierende aber eine Burka oder einen Nikab tragen, der nur einen Augenschlitz zulässt», erklärte der Uni-Sprecher Boris Pawlowski.
Es müssten «die Mindestvoraussetzungen für die zur Erfüllung universitärer Aufgaben erforderliche Kommunikation in Forschung, Lehre und Verwaltung sichergestellt werden», lautet die Begründung der Uni. «Dazu gehört die offene Kommunikation, die auch auf Mimik und Gestik beruht.» Bereits 2017 hatte sich der Deutsche Hochschulverband für ein Verbot von Ganzkörperverschleierungen im Unterricht ausgesprochen.