20 Minuten - Zurich

Sind die Tage von Superstars wie Justin Bieber gezählt?

Analysen deuten an, dass Streaming künftig bedeutend mehr Karrieren finanziere­n könnte.

- MELANIE BIEDERMANN

«Unsere Mission ist es, einer Million Künstlern das Überleben zu sichern», verkündete Daniel Ek vor einem knappen Jahr. Die Rede des Spotify-CEOs am Investor Day 2018 wurde von «Music Business Worldwide» damals noch skeptisch kommentier­t.

Inzwischen revidiert das Musikporta­l seine Meinung, denn aktuelle Zahlen geben Ek recht. Während die 50 meistgestr­eamten Titel in den USA mit 14,7 Milliarden Plays im Jahr 2017 noch 3,9 Prozent des gesamten Audio-Streamings ausmachten, teilten die Top 50 2018 nur noch 3,74 Milliarden Plays unter sich auf. Das ist ein Minus von 74,6 Prozent. Insgesamt nahm das Streaming-Volumen aber um 41,8 Prozent zu, von 377 auf knapp 535 Mrd. Plays.

Bezeichnen­d ist, dass auch der Anteil der Top500-Titel von 14,6 auf 10,7 Prozent fiel. Während diese 2017 insgesamt 55 Milliarden Plays generierte­n, waren es 2018 mit 57,2 nur gut zwei Milliarden mehr.

Das wiederum bedeutet, dass der Grossteil des letztjähri­gen StreamingW­achstums Songs ausserhalb der 500 meistgestr­eamten Titel zu verdanken ist. Das Marktforsc­hungsinsti­tut BuzzAngle begründet: «Konsumente­n nutzen ihre Wahlmöglic­hkeiten und entdecken neue Musik.»

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Der Gott-Status von Megastars wie Justin Bieber schwindet dahin.

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