Holdener: Stark im Moment der Niederlage
Am Schluss ist sie dann doch allein. Sitzt da im Schnee und sieht zu, wie die anderen feiern. Die anderen, das sind Mikaela Shiffrin, Anna Swenn Larsson und Petra Vlhova. Es ist ein Podest ohne Wendy Holdener, die Schwyzerin scheitert als Führende nach dem ersten Lauf, bei der elften Stange passiert der Fehler, der sich nicht mehr korrigieren lässt. Holdener fährt trotzdem weiter, «so einfach gebe ich nicht auf», sagt sie danach, sie wird 17. Es sind eines Athleten schwierigste Minuten, jene nach der Niederlage. Bei Holdener sind es wohl die bittersten der Karriere.
Trotzdem stellt sich die 25-Jährige den Medien, antwortet allen, steht vor jede Kamera, wischt sich Tränen aus dem Gesicht und erzählt. Von ihrem Fehler, von ihrer Gefühlswelt, davon, dass sie mit ihren zwei Goldenen doch zufrieden heimfährt. Holdener hat im entscheidenden Moment Schwäche gezeigt. Auf der Piste. Daneben ist sie ein Champion.