Schneeball-Werfer tötet wertvolle Ente
ST. GALLEN. In der Voliere St. Gallen wurde ein Kolbenenten-Männchen durch einen Schneeball getötet. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art.
«Wir dachten, dass durch den Bau des Zaunes endlich Ruhe herrschen würde», sagt Christian Müller, Präsident der Voliere-Gesellschaft St. Gallen. Bereits zuvor war es dort zu Todesfällen durch Schneewürfe gekommen. Deshalb seien die Schüler der umliegenden Schulen sensibilisiert worden. Dennoch wurde vor einigen Jahren der rund 1,80 Meter hohe Zaun hochgezogen, um die Vögel noch besser zu schützen. Müller: «Die letzten drei Jahre hat es gut funktioniert.» Dann der Schock: Am Dienstag, 12. Februar, wurde eines der wertvollen Kolbenenten-Männchen getötet.
«Auf den Überwachungsvideos sieht man mehrere Personen, die Schneebälle über den Zaun hinweg in die Anlage werfen», so Müller. Die Verletzungen des Vogels liessen auf einen Treffer schliessen: «Die Ente hatte eine Kopfverletzung und ein zertrümmertes Auge. Zudem lag sie im Wasser. Dass ein Greifvogel oder ein Fuchs das Tier so zugerichtet hat, ist ausgeschlossen.» Laut Müller kann man nicht die ganze Anlage schützen, da die Tiere «nicht in einem Gefängnis untergebracht werden sollen».
Dass es sich bei den Werfern um notorische Tierquäler handelt, glaubt Müller nicht. Eher denkt er, dass eine Gruppe alkoholisierter Partygänger sich einen Spass daraus machte oder den Kick suchte.