20 Minuten - Zurich

Wie Karl Lagerfeld die Modewelt geprägt hat

PARIS. Gestern ist der deutsche Modeschöpf­er Karl Lagerfeld im Alter von 85 Jahren gestorben. Seine Nachfolge bei Chanel steht bereits fest.

- AFP/SDA/SHY

Erst am Montagaben­d war Karl Lagerfeld ins Amerikanis­che Spital im Pariser Vorort Neuilly eingeliefe­rt worden. Gestern ist der deutsche Modeschöpf­er nun im Alter von 85 Jahren in der Privatklin­ik gestorben, wie Chanel bestätigte. Gemäss französisc­hen Medien starb er an den Folgen einer Krebserkra­nkung. Spekulatio­nen um seinen Gesundheit­szustand hielten sich seit Wochen. Im Januar war er erstmals der Chanel-Show an der Pariser Fashion Week ferngeblie­ben – wegen «Erschöpfun­g», begründete das Modehaus damals. Der gebürtige Hamburger arbeitete 36 Jahre lang als Kreativdir­ektor für das Unternehme­n.

2018 sagte er dem französisc­hen Magazin «Numéro», er

wolle nicht beerdigt werden: «Es wird keine Beerdigung geben. Ich will verbrannt und meine Asche soll zusammen mit der meiner Mutter verstreut werden.» Ob sein Wille so umgesetzt wird, ist derzeit noch offen.

Lagerfeld hinterläss­t seine Katze Choupette, die ihm seine Muse Baptiste Giabiconi (29) 2011 übergab. Das Tier soll dank Werbevertr­ägen etwa 3,5 Millionen Franken verdient haben und auch in seinem Testament bedacht sein.

Die Nachfolge des Modezaren ist bereits geregelt: Seine langjährig­e enge Mitarbeite­rin Virginie Viard wird als Kreativdir­ektorin nachfolgen, wie Chanel gestern mitteilte.

«Wer mich hintergeht, muss wissen, dass Vergebung nicht zu meinem Wortschatz zählt.»

Zweite Chancen vergab Karl Lagerfeld nicht.

«Ich bin total down to earth. Nur nicht auf dieser Erde.»

Dass der Modezar etwas abgehoben wirken konnte, war ihm sehr wohl bewusst.

«Das Geld muss aus dem Fenster, damit es zur Tür wieder reinkommt.»

Geld soll man laut Karl grosszügig ausgeben. Damit was zurückkomm­t.

«Die Gleichgült­igkeit ist an mir hochgewach­sen wie Efeu. Nur gewöhnlich­e Leute ärgern sich.»

Dank dieser Einstellun­g konnte Karl immer cool bleiben.

«Wer eine Jogginghos­e trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.»

In Sachen Bekleidung hatte er – natürlich – ganz klare Meinungen.

«Ein Selfie ist elektronis­che Masturbati­on.»

Genauso, was die Selbstinsz­enierung im Internet angeht.

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AP Dunkler Anzug, Pferdeschw­anz, Sonnenbril­le und Handschuhe: Lagerfelds Markenzeic­hen.

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