Diese verfaulenden Rettiche stinken zum Himmel
RATHAUSEN LU. Ein wegen fauliger Rettiche übel stinkendes Feld lässt Spaziergänger rätseln. Doch das Modern hat seinen Zweck.
Rathausen bei Ebikon lädt mit dem Rotsee und grünen Feldern zu langen Spaziergängen ein. Einer Leser-Reporterin verging allerdings kürzlich die Freude, als ihr der penetrante Geruch von fauligem Gemüse in die Nase stieg. «Riesige Felder mit Gemüse sind verschimmelt und stinken extrem. Ich frage mich, warum die Bauern das zulassen», wunderte sie sich. Auch andere Passanten stören sich am Geruch und rätseln, warum die Felder so verkommen aussehen, wie ein Augenschein vor Ort zeigte.
Bewirtschaftet werden die Felder von Meinrad Kälin. Auch er erhält viele Reaktionen von Spaziergängern: «Wir werden mindestens fünfmal am Tag auf diese Felder angesprochen.» Doch Kälin kann alle beruhigen, die hier einen grossen Fall von Food-Waste vermuten, denn die Verfaulung ist gewollt: «Das ist eine Gründüngung, in diesem Fall mit einer speziellen Art Rettich, die nicht essbar ist. Wir machen das jeden Winter.» Damit der Boden über die kalte Jahreszeit nicht an Nährstoffen verliere, werde der Rettich gesät. Über den Winter verfaulten die Gewächse und es entstünden zwei bis drei Tonnen Humus pro Hektare. «Dadurch bilden sich wichtige Nährstoffe für die nächste Kultur.» Insgesamt werden in Rathausen 5,5 Hektaren so bewirtschaftet.
Spaziergänger müssen vorerst weiter mit dem Gestank leben. Kälin: «Der Geruch dürfte noch einige Wochen anhalten.»