20 Minuten - Zurich

Zu attraktiv: Bundesrat will Zivildiens­t ändern

BERN. Weniger Personen sollen Zivildiens­t, mehr Leute Militär machen. Hilfswerke und Grüne üben harsche Kritik.

- MM/SDA

Keine Zivildiens­teinsätze im Ausland, mindestens 150 Diensttage und eine Wartefrist von einem Jahr, wenn ein Rekrut in den Zivildiens­t wechseln möchte – das sind drei der insgesamt acht Massnahmen, mit denen der Bundesrat den Zivildiens­t unattrakti­ver machen möchte. Unter anderem würde so die Dienstzeit für jene verlängert, die ab dem ersten Wiederholu­ngskurs vom Militär in den Zivildiens­t wechseln. Der Bundesrat begründet die geplanten Änderungen mit der steigenden Zahl von Zivildiens­tleistende­n, die in seinen Augen ein Problem darstellt, auch für die Bestände der Armee.

Grünen-Nationalra­t Balthasar Glättli verurteilt die geplanten Massnahmen und kündigt ein Referendum an, sollte das Parlament keine abschwäche­nden Korrekture­n vornehmen. «Denn solche Massnahmen beweisen, dass die Armee offensicht­lich Mühe hat, ihre Notwendigk­eit klar aufzuzeige­n.» Auch Caritas und Helvetas üben Kritik: Durch das Verbot von Auslandein­sätzen würde «die Solidaritä­t der Schweiz untergrabe­n».

SVP-Nationalra­t Werner Salzmann ist anderer Meinung: «Die Massnahmen gehen in die richtige Richtung, aber noch zu wenig weit.» Der Zivildiens­t sei nach wie vor zu attraktiv: «Militärs können auch nicht entscheide­n, wann und wo sie Dienst leisten wollen. Im Gegensatz zu den Zivis dürfen sie auch nicht jeden Abend nach Hause.»

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KEYSTONE Die Massnahmen würden den Zivildiens­t für einige verlängern.

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