Zum Handy-Abo gibts umstrittene Gutscheine
ZÜRICH. Mobilezone bietet Kunden 100-FrankenGutscheine an, wenn sie zu Hause einen Makler empfangen.
KONTROVERS Eine Kundin wollte im HandyShop Mobilezone eine SIMKarte für 98 Franken kaufen. Der Verkäufer bot ihr an, diese mit einem 100FrankenGutschein zu verrechnen. Sie müsse aber einer Versicherungsberatung von Global Sana zustimmen, sagte er. Die Kundin unterschrieb und verliess den Shop. Wenig später versuchte ein solcher Makler erfolglos, ihr eine Zusatzversicherung zu verkaufen. Hätte sie den Termin abgelehnt, wäre ihr Bon verfallen. Cécile Thomi, Leiterin Recht beim Konsumentenschutz, kritisiert: «Es ist höchst fragwürdig, wenn ein Telecomshop seine Kunden an der Kasse Verträge für die Vermittlung von Versicherungen unterschreiben lässt.»
Global Sana hat 18 Partner, darunter auch Krankenversicherer wie Helsana. Diese sagt, ihr sei die GutscheinPraxis nicht bekannt. Thomi: «Nicht akzeptabel wäre, wenn Krankenkassenprämiengelder aus der Grundversicherung dafür eingesetzt würden, dass dem Gesundheitswesen ferne Anbieter den Kassen zu Kundschaft verhelfen.»
Manzur Tan, Leiter Marketing bei Global Sana, sagt, dass sich die Firma an die Branchenvereinbarung von Santésuisse (siehe Interview) halte und deshalb keine telefonischen Kaltakquisen mache. Statt lästiger CallCenterAnru fe nutze sie die Gutscheine als Weiterempfehlungsmarketing. Laut Tan bezahlt Global Sana den Beratern einen angemessenen Fixlohn. «Bei einem Vertragsabschluss mit Zusatzversicherung erhalten die Berater je nach Leistung eine Provision von mindestens 40 Franken.»
Gregor Vogt, Leiter Kommunikation bei Mobilezone, sagt, der Gutschein sei ein zusätzlicher Service für die Kunden mit unabhängiger Beratung für Geräte und Internetvertrag.