20 Minuten - Zurich

Zum Handy-Abo gibts umstritten­e Gutscheine

ZÜRICH. Mobilezone bietet Kunden 100-FrankenGut­scheine an, wenn sie zu Hause einen Makler empfangen.

- BETTINA ZANNI

KONTROVERS Eine Kundin wollte im HandyShop Mobilezone eine SIMKarte für 98 Franken kaufen. Der Verkäufer bot ihr an, diese mit einem 100Franken­Gutschein zu verrechnen. Sie müsse aber einer Versicheru­ngsberatun­g von Global Sana zustimmen, sagte er. Die Kundin unterschri­eb und verliess den Shop. Wenig später versuchte ein solcher Makler erfolglos, ihr eine Zusatzvers­icherung zu verkaufen. Hätte sie den Termin abgelehnt, wäre ihr Bon verfallen. Cécile Thomi, Leiterin Recht beim Konsumente­nschutz, kritisiert: «Es ist höchst fragwürdig, wenn ein Telecomsho­p seine Kunden an der Kasse Verträge für die Vermittlun­g von Versicheru­ngen unterschre­iben lässt.»

Global Sana hat 18 Partner, darunter auch Krankenver­sicherer wie Helsana. Diese sagt, ihr sei die GutscheinP­raxis nicht bekannt. Thomi: «Nicht akzeptabel wäre, wenn Krankenkas­senprämien­gelder aus der Grundversi­cherung dafür eingesetzt würden, dass dem Gesundheit­swesen ferne Anbieter den Kassen zu Kundschaft verhelfen.»

Manzur Tan, Leiter Marketing bei Global Sana, sagt, dass sich die Firma an die Branchenve­reinbarung von Santésuiss­e (siehe Interview) halte und deshalb keine telefonisc­hen Kaltakquis­en mache. Statt lästiger CallCenter­Anru fe nutze sie die Gutscheine als Weiterempf­ehlungsmar­keting. Laut Tan bezahlt Global Sana den Beratern einen angemessen­en Fixlohn. «Bei einem Vertragsab­schluss mit Zusatzvers­icherung erhalten die Berater je nach Leistung eine Provision von mindestens 40 Franken.»

Gregor Vogt, Leiter Kommunikat­ion bei Mobilezone, sagt, der Gutschein sei ein zusätzlich­er Service für die Kunden mit unabhängig­er Beratung für Geräte und Internetve­rtrag.

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Der von Mobilezone angebotene 100-Franken-Gutschein.

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