Magnins Mut bleibt in Neapel unbelohnt
NEAPEL. Die Zürcher verlieren gegen Napoli 0:2 und scheiden aus der Europa League aus. Für eine Überraschung sorgte nur Trainer Ludovic Magnin.
Furchteinflössend war es, was auf dem FCZ-Aufstellungsblatt fürs Europa-League-Rückspiel in Neapel stand. Es liess einen leicht erschaudern, und es stellte sich die Frage: Kann das gut gehen? Denn mit Winter und Kololli verteidigten gleich zwei Spieler über aussen, die sonst eher nördlich der Mittellinie zu Hause sind. Mut oder Fahrlässigkeit? Lag im Auge des Betrachters. Wie beim ersten FCZEckball, als ausser Goalie Brecher alle Spieler im Strafraum des Gegners standen. Die Bereitschaft war da, den grossen Rückstand aus dem Hinspiel möglichst zu verringern. Mit hohem, teilweise durchaus erfolgreichem Pressing untermauer- ten die Zürcher dieses Vorhaben. Die Schattenseiten des Plans? Der spielstarke Gegner brauchte oft nur einen Pass, um die schnellen Stürmer Insigne und Mertens gefährlich in Szene zu setzen.
Dennoch ging Magnins Plan lange auf, Ceesay kam nach einer Viertelstunde gar zu einer grossen Chance per Kopfball. Und doch blieb das Gefühl, dass der italienische Favorit jederzeit treffen könnte, auch, als die Partie nach animiertem Start immer mehr abflachte. Kurz vor der Pause war es dann so weit: Napoli-Flügel Ounas spielte Verdi mit einem schönen Lupfer frei, dieser verwertete so, wie es sich für einen Februarabend in Neapel gehört: kühl.
«Super herausgespielt», befand Magnin nach Spielschluss. In der 75. Minute traf Ounas selber zum 2:0. Damit verlor der FCZ zwar die Partie, konnte sich aber mit einer Leistungssteigerung und mit Anstand aus dem Europacup verabschieden.