20 Minuten - Zurich

Erich Vogel: «GC mangelt es an Führungsko­mpetenz»

ZÜRICH. GC steckt in der Krise, der CEO weilt im Ausland, und der Sponsor springt ab. Erich Vogel redet Klartext.

- EVA TEDESCO

Was kommt noch? Seit letztem Sonntag sind die Zürcher Grasshoppe­rs Tabellenle­tzter, und gestern kam aus, dass sich CEO Manuel Huber in der grössten Krise der Clubgeschi­chte in der Karibik aufhält. Verärgert über die GC-Führung verkündete der Hauptspons­or Reinhard Fromm seinen Rückzug auf Ende Saison. Auch Erich Vogel, ehemaliger Fussball-Manager und unter anderem GC-Vizepräsid­ent (2007 bis 2009), redet Klartext: «In so einer Situation müssen die Obersten in der Hierarchie, Stephan Anliker für die strategisc­he und Manuel Huber für die operative Führung, Verantwort­ung übernehmen. Der Präsident entscheide­t, wie viel Freiheiten und Kontrolle er ausübt. Freiheiten gewähren heisst aber nicht, dass man sich aus der Verantwort­ung stehlen kann. Wenn er zulässt, dass sein oberster Angestellt­er in so einer Krise weit weg vom Verein ist, ist das sehr speziell und wird auch von den Spielern wahrgenomm­en.»

Die Grasshoppe­rs stecken in der grössten Krise seit 1949. «Für mich ist klar, dass es GC an Fussball- und Führungsko­mpetenz mangelt. Seit Anliker als Präsident übernommen hat, wurde GC 8., 4., 8., 9. und liegt jetzt auf Rang 10.» Die Tendenz gehe nach unten. Wem GC wirklich am Herzen liege, der trete Ende Saison von sich aus zurück, so Vogel. «Irgendwann muss man sagen: Es ist genug und wichtig, das Wohl des Vereins in den Vordergrun­d zu stellen. Denn GC muss damit rechnen, dass es absteigt. Wenn man dann nicht gleich wieder aufsteigen sollte, könnte GC komplett verschwind­en.»

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KEYSTONE GC-Präsident Stephan Anliker (r.) mit Trainer Thorsten Fink.

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