«Hohe Margen geben Fehlanreiz»
Herr Schneuwly, wie beurteilen Sie den Vorschlag des BAG? Grundsätzlich ist es der richtige Ansatz, die Margen zu senken. Hohe Margen führen zum Fehlanreiz, teure Medikamente zu verkaufen. Mit dem Vorschlag des BAG würden zwar billige Medikamente teurer, hochpreisige dafür so viel billiger, dass sich effektiv Kosten sparen lassen würden. Laut Santésuisse liessen sich sogar 330 Millionen Franken einsparen. Ist das realistisch?
Ja, aber: Je mehr gespart wird, desto grösser sind die Strukturbereinigungen. Hier bedeutet das, dass es weniger Apotheken geben wird. Das ist vertretbar, da es derzeit ein sehr dichtes Netz gibt. Könnte das Prämienwachstum so also effektiv eingedämmt werden? Preissenkungen sind nicht nachhaltig, um Kosten zu sparen. Die stetig steigenden Kosten sind in erster Linie einem Mengenwachstum geschuldet. Solange immer mehr konsumiert wird, etwa Medikamente oder Arztkonsultationen, nehmen die Kosten zu.
Felix Schneuwly ist bei Comparis Krankenkassenexperte.