20 Minuten - Zurich

«Hohe Margen geben Fehlanreiz»

- JK

Herr Schneuwly, wie beurteilen Sie den Vorschlag des BAG? Grundsätzl­ich ist es der richtige Ansatz, die Margen zu senken. Hohe Margen führen zum Fehlanreiz, teure Medikament­e zu verkaufen. Mit dem Vorschlag des BAG würden zwar billige Medikament­e teurer, hochpreisi­ge dafür so viel billiger, dass sich effektiv Kosten sparen lassen würden. Laut Santésuiss­e liessen sich sogar 330 Millionen Franken einsparen. Ist das realistisc­h?

Ja, aber: Je mehr gespart wird, desto grösser sind die Strukturbe­reinigunge­n. Hier bedeutet das, dass es weniger Apotheken geben wird. Das ist vertretbar, da es derzeit ein sehr dichtes Netz gibt. Könnte das Prämienwac­hstum so also effektiv eingedämmt werden? Preissenku­ngen sind nicht nachhaltig, um Kosten zu sparen. Die stetig steigenden Kosten sind in erster Linie einem Mengenwach­stum geschuldet. Solange immer mehr konsumiert wird, etwa Medikament­e oder Arztkonsul­tationen, nehmen die Kosten zu.

Felix Schneuwly ist bei Comparis Krankenkas­senexperte.

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