Killian Peier
So wurde aus dem 23-jährigen Skispringer ein WM-Medaillengewinner
Nach dem Springen ist vor dem Springen. Darum blieb Killian Peier nach seinem BronzeCoup von der grossen WMSchanze kaum Zeit zum Feiern. Im Teamspringen führte der 23-Jährige seine Equipe 24 Stunden später zu Rang sieben – und zählt in dieser Form am Freitag auf der kleinen Schanze erneut zu den Mitfavoriten. Vier Gründe für seinen Höhenflug.
1. Hartnäckig trotz stetiger Niederlagen
Schwächere Phasen gehören zum Athletendasein. Beim Romand allerdings prägten sie fast seine gesamte Karriere. Zwar debütierte er mit 17 im Weltcup als 17. stark – und galt als Versprechen für die Zukunft. Winter für Winter aber tauchte Peier danach im Weltcup. Trotzdem dachte er nie an Rücktritt.
2. Das grosse Nachdenken nach der grossen Krise Obschon Tiefschläge gewohnt, löste das Verpassen der Olympischen Spiele 2018 in Peier einen Prozess aus. Er sagte sich: Willst du den Durchbruch noch schaffen, musst du professioneller agieren. Dazu zählte, dass er sein Athletenleben mit einem Mentalcoach schonungslos hinterfragte.
3. Die Trennung vom anspruchsvollen Ammann Knapp sieben war Peier, als er Simon Ammann 2002 am TV zu Doppelgold an den Spielen fliegen sah. Es löste im Jungen den Wunsch aus, Skispringer werden zu wollen. Nun scheint er zum grossen Profiteur von Ammanns Separierung vom Team zu werden. Coach Ronny Hornschuh hat seither mehr Zeit, sich um Peier zu kümmern.
4. Wenn es im Skispringen läuft, dann so richtig
Der Sport der Flieger ist ein seltsamer. Oder wie es Peier sagt: «Das ist das Wunder des Skispringens. Es kann sehr schnell gehen. Ich habe mir in der Vorbereitung immerhin erarbeitet, dass es eintreten kann.» Dass er auf der Bergisel-Schanze zuvor mit Rang 7 sein bestes Weltcupergebnis erreicht hatte, half ihm an der WM. Er kehrte an den Ort der schönen Erinnerung zurück.