Ausgerechnet er: Gerndt verhilft Young Boys zum Sieg
LUGANO. Leader YB duselt sich in Lugano zum Sieg. Ein später Konter sorgt für ein dramatisches Ende.
Christian Fassnacht lachte auf den Stockzähnen, als er nach dem Schlusspfiff ins SRF-Mikro sprach: «Solche Matches muss man gewinnen, um Meister zu werden.» Recht hatte der YBMittelfeldspieler allemal. Die Berner taten sich auf dem holprigen Rasen schwer, er hatte mit dem glatten Kunstrasen im heimischen Stade de Suisse nicht viel gemein. Doch der Leader kam zu Chancen, vergab aber auch die beste, als Jean-Pierre Nsame in der 39. Minute einen Penalty vergab.
Als sich die 4071 Zuschauer im Cornaredo bereits mit dem einen Punkt zufriedengegeben hatten, riskierten die Luganesi nochmals alles und rückten für einen Eckball nach vorne. Doch es kam alles anders. Unmittelbar nach dem Eckball lancierte YB einen Konter. Als Fassnacht den Ball in den Strafraum spielte, kam dort der ehemalige YBSpieler Alexander Gerndt, der zuvor den Eckball für Lugano getreten hatte und über den ganzen Platz zurückgesprintet war, zu Fall. Gerndt hätte wohl klären können. Es sah aus, als wäre der Schwede auf dem gezeichneten Stück Rasen vor dem eigenen Tor über seine eigenen Füsse gestolpert. Oder doch nicht? «Es könnte ein Foul von Schick gewesen sein», mutmasste Fassnacht. Dieser Ansicht waren auch die Tessiner, die heftig protestierten (Maric sah Rot). Doch Ref Alain Bieri liess weiterlaufen und Nsame liess sich die Chance nicht nehmen. In der ersten Halbzeit hatte er noch vom Penaltypunkt vergeben, nun staubte er zum 1:0 ab, nachdem zuvor Thorsten Schick aus kurzer Distanz an Lugano-Goalie Noam Baumann gescheitert war.