20 Minuten - Zurich

«Uriella wurde nicht nur geliebt, sondern auch gefürchtet»

- QLL

Der Sektenexpe­rte Georg Schmid ist wenig überrascht vom Tod Uriellas. «Sie war seit Jahren krank», sagt er. «Persönlich empfand ich Uriella immer als tragische Figur. Ich hatte das Gefühl, dass sie irgendwie auf der Flucht war – hinein in ihren Traum.» Ängste etwa vor nahen Katastroph­en, falschem Essen oder Medikament­en hätten sie gejagt. Für die Fiat-Lux-Anhänger habe sie die Rettung dargestell­t: «Sie war die Lichtgesta­lt in unserer apokalypti­sch gedeuteten Gegenwart», so Schmid. Für Aussensteh­ende sei sie eine «harmlose Märchenfee» gewesen. Aber: «Uriella wurde nicht nur geliebt, sondern auch gefürchtet.» Sie habe ihre Gemeinscha­ft fest im Griff gehabt. Ihre Essensvors­chriften und anderen Regeln seien für sie göttliches Gebot gewesen, so Schmid. Was ihr Tod für die Gemeinscha­ft bedeute, hänge stark von ihrem Ehemann Icordo ab. «Er ist jetzt die Autorität», sagt Schmid. «Ich vermute, dass es ihm gelingt, die Gemeinscha­ft durch die Krise zu führen.»

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