20 Minuten - Zurich

Mieter kann wegen Heizung monatelang nicht schlafen

MONTHEY. Ein Mann kämpft seit Monaten gegen den Lärm seiner Heizung. Sogar Medikament­e muss er deswegen nehmen.

- FRB/QLL

Ein Mann aus Monthey VS wird seit Oktober nachts alle zwei Stunden von einem Klopfen geweckt, das aus den Heizungsra­diatoren seiner Wohnung kommt. In diese ist er im August eingezogen. «Es ist Folter. Jede Nacht höre ich das Klicken neben meinem Kopf. Wer er- trägt das?», fragt er. Er sei erschöpft und nehme angstlösen­de Medikament­e. «Keiner nimmt mich ernst», so der Mann.

Die Verwaltung gibt an, nicht untätig geblieben zu sein. «Viermal haben wir Handwerker hingeschic­kt», sagt Leiter Jérôme Nicolet. «Das Geräusch ist kaum hörbar. Es scheint sich um eine Erweiterun­g der Rohre zu handeln. Um dieses Problem zu lösen, müssten wir die Heizung des ganzen Hauses ausschalte­n. Im Winter ist das undenkbar.» Ausserdem würden die Arbeiten die Wohnung unbrauchba­r machen. Man habe versucht, dem Mieter entgegenzu­kommen, und ihm eine Mietredukt­ion von 15 Prozent gewährt. Auch habe man ihm angeboten, die Wohnung ohne Einhaltung der Kündigungs­frist aufzugeben. Dieses Angebot nahm er auch an. Er wird die Wohnung Ende Februar verlassen.

Das reiche ihm aber nicht, so der Mieter. «Man hat mir meine Gesundheit genommen. Ich habe lange für eine defekte Wohnung bezahlt, und sie werden es beim nächsten Mieter gleich machen. Ich möchte, dass ein Richter dem nachgeht.» Die Schlichtun­gsstelle für das Mietwesen nimmt sich deshalb in rund einem Monat des Falls an.

«Die Arbeiten würden die Wohnung unbrauchba­r machen.» Jérôme Nicolet Hausverwal­tung

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