20 Minuten - Zurich

Kim-Doppelgäng­er wird vor dem Gipfel abgeschobe­n

HANOI. Zwei Tage vor dem Gipfeltref­fen mit US-Präsident Donald Trump muss ein Doppelgäng­er von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un das Land verlassen.

- AFP

Drei Männer in weissen Anzügen holten Howard X gestern in seinem Hotel in Hanoi ab und setzten ihn in ein Auto zum Flughafen. Nach einem Polizeiver­hör sei ihm mitgeteilt worden, dass sein Visum «ungültig» sei, sagte der Mann aus Hongkong vor seiner Abschiebun­g. Der «wahre Grund» sei aber, «dass ich mit einem Gesicht geboren wurde, das mich wie Kim Jong-un aussehen lässt», sagte der Kim-Doppelgäng­er. «Das ist das wahre Verbrechen.» Der echte Kim habe «keinen Humor». Satire sei «eine mächtige Waffe gegen jede Diktatur». Der stark mit Bräunungsc­reme geschminkt­e Trump-Darsteller Russell White darf in Hanoi bleiben. Er wurde aufgeforde­rt, nicht mehr kostümiert öffentlich aufzutrete­n.

Der echte Trump kommt morgen und am Donnerstag in Hanoi zu seinem zweiten Gipfeltref­fen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un zusammen. Sie stehen unter Druck, konkretere Ergebnisse als bei ihrem ersten Treffen in Singapur zu liefern. Die Details einer vereinbart­en atomaren Abrüstung Nordkoreas sind nach wie vor unklar, mit einem konkreten Fahrplan rechnen die meisten Beobachter auch bei diesem Treffen nicht. Die südkoreani­sche Regierung hofft allerdings, dass Trump und Kim offiziell das Ende des Korea-Kriegs erklären. Beim ersten Gipfeltref­fen im Juni hatten sich Trump und Kim auf eine «Denukleari­sierung der koreanisch­en Halbinsel» verständig­t, ohne zu klären, was genau darunter zu verstehen ist und wie die atomare Abrüstung erreicht werden soll.

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EPA Trump-Darsteller Russell White darf in Hanoi bleiben, Kim-Doppelgäng­er Howard X musste gehen.
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