Gefahr durch Medizinreste
In Flüssen, Seen, aber auch in unserem Trinkwasser finden sich Rückstände von Medikamenten. Das wird laut Forschern der niederländischen Radbout-Universität für die Umwelt zunehmend zu einem Problem, denn die Wirkung, die für unsere Körper gedacht ist, entfaltet sich auch in der Natur. Die Wissenschaftler zeigten am Beispiel zweier Präparate – Ciprofloxacin (Antibiotikum) und Carbamazepine (Epilepsiepräparat), dass die Menge der Rückstände zuletzt um das 10- bis 20-Fache gestiegen ist. Das hat Folgen. Carbamazepine richtet schon bei Spuren von 500 Nanogramm/Liter Umweltschäden an. Bei Ciprofloxacin reichen 0,15 Nanogramm/Liter. Das Fatale: Antibiotika wirken, indem sie Bakterien zerstören. Wenn im Wasser eine Bakterienart durch Antibiotika ausgelöscht wird, kann das gesamte Ökosystem kollabieren. Zudem spiele die Umwelt bei der Entstehung von Resistenzen eine wichtige Rolle.